Stehst Du manchmal morgens auf und hast ein dumpfes Pochen im Kopf? Morgendliche Kopfschmerzen betreffen etwa jede 13. Person und können den Start in den Tag schwer machen. In diesem Artikel erfährst Du die möglichen Ursachen und was Du dagegen tun kannst.
Das Wichtigste zu morgendlichen Kopfschmerzen
- Kopfschmerzen sind weitverbreitet und lassen sich grob in zwei Hauptkategorien einteilen: primäre Kopfschmerzen und sekundäre Kopfschmerzen.
- Primäre Kopfschmerzen sind eigenständig und treten nicht als Symptom einer anderen Erkrankung auf.
- Sekundäre Kopfschmerzen sind Symptome einer zugrunde liegenden Erkrankung oder Störung. Sie treten als Reaktion auf bestimmte Ursachen auf, wie z.B. Kopfverletzungen und Entzündungen.
- Die Ursachen und Auslöser für morgendliche Kopfschmerzen können unterschiedlich sein.
- Durch Veränderungen in Deinem Lebensstil, wie z.B. eine ausgewogene Ernährung oder eine gute Schlafhygiene, kannst Du die Kopfschmerzen lindern.
- Sobald die Kopfschmerzen regelmäßig auftreten, stark sind oder von anderen Symptomen begleitet werden, ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen.
Was versteht man unter morgendlichen Kopfschmerzen
Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten Schmerzsyndromen, wobei man hauptsächlich zwischen primäre Formen, wie z.B. Spannungskopfschmerzen und Migräne sowie sekundäre Kopfschmerzen, die beispielsweise nach einem Schädel-Hirn-Trauma oder durch Infektionen verursacht werden, unterscheiden kann.
Morgendliche Kopfschmerzen treten am Morgen bzw. kurz nach dem Aufwachen auf und können sich auf unterschiedliche Art und Weise äußern. Sie beeinträchtigen häufig das allgemeine Wohlbefinden, weswegen es wichtig ist, der genauen Ursache auf den Grund zu gehen.
Was sind die Ursachen für morgendliche Kopfschmerzen
Damit Du die Kopfschmerzen effektiv bekämpfen kannst, ist es sinnvoll, die genaue Ursache zu ermitteln. Im Folgenden sind die häufigsten Ursachen genauer erläutert, um Dir dabei zu helfen, ein besseres Verständnis für die möglichen Auslöser dieser Kopfschmerzen zu entwickeln:
Migräne
Migräne ist ein wiederkehrender Kopfschmerz, der in der Regel einseitig lokalisiert ist und oft von Übelkeit, Erbrechen, Geräusch- oder Lichtempfindlichkeit begleitet wird. Häufig treten auch Auraphänomene auf, worunter man Wahrnehmungsstörungen, wie z.B. Lähmungen einzelner Muskeln, versteht. Diese Begleiterscheinungen verschwinden meist nach etwa 10-20 Minuten wieder.
Die Ursachen sind bis heute noch nicht eindeutig erklärt, jedoch gibt es bestimmte Triggerfaktoren, die einen Migräneanfall auslösen können. Dazu gehören der Konsum von Alkohol und Nikotin, Wetterwechsel, Kälte, Veränderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus und Zeitverschiebungen. Diese Trigger können individuell unterschiedlich sein, daher ist es wichtig, sie zu identifizieren und möglicherweise zu vermeiden, um die Häufigkeit und Intensität von Migräneanfällen zu reduzieren.
Schlaf-assoziierter Bruxismus
Bruxismus bezeichnet das unbewusste Zähneknirschen, wodurch es zu einer Abnutzung der Zähne und morgendlichen Kopfschmerzen und Kiefermuskelschmerzen kommen kann. Etwa 20% der Gesamtbevölkerung leiden unter Bruxismus, wobei die höchste Häufigkeit während der Jugendjahre auftritt.
Es kommt häufig vor, dass Menschen im Schlaf mit den Zähnen knirschen, was als nächtlicher Bruxismus bzw. Schlaf-assoziierter Bruxismus bekannt ist. Dieses starke Aufeinanderpressen der Zähne führt zu einer Überlastung der Kiefermuskulatur, was wiederum zu Verspannungen führen kann und letztendlich beim Aufwachen morgendliche Kopfschmerzen verursacht. Es ist wichtig, den Bruxismus zu behandeln, um Schäden an Zähnen und Muskeln zu vermeiden.
Verspannungen durch falsche Schlafposition
Neben Verspannungen in den Kiefermuskeln können auch Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich zu morgendlichen Kopfschmerzen führen. Dies kann durch eine ungünstige Schlafposition oder eine falsche Matratze und Kissen verursacht werden. Die Seiten- und Rückenlage wird als die ergonomischste Schlafposition für den Körper angesehen, wohingegen die Bauchlage eher vermieden werden sollte, da sie zu Belastungen der Nacken- und Schultermuskulatur führen kann. Falls Du dennoch gerne auf dem Bauch schläfst, kann es sich lohnen, ein spezielles Bauchschläferkissen zu verwenden. Auch für Seitenschläfer gibt es spezielle Kissen, welche den Raum zwischen Kopf, Schulter und Matratze optimal ausfüllen. In unserem Artikel über Schlafpositionen findest Du weitere Informationen zu diesem Thema.
Übermäßiger Alkoholkonsum
Ein übermäßiger Alkoholkonsum führt oftmals zu morgendlichen Kopfschmerzen, was sich auf unterschiedliche Gründe zurückzuführen lässt. Zum einen kommt es durch den Alkohol zu einer Dehydration, da die Urinausscheidung erhöht wird, wodurch auch wichtige Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium ausgeschieden werden. Zum anderen wird Alkohol zu Acetaldehyd verstoffwechselt, was für den typischen Kater verantwortlich ist.
Studie über den Zusammenhang von Dehydrierung und Kopfschmerzen
Die Studie „Dehydration and Headache“ aus 2021 zeigt nicht nur, dass Dehydration Kopfschmerzen verursachen kann, sondern auch, dass sich dadurch primäre Kopfschmerzen verschlimmern können. Zudem zeigt sich auch eine Verschlechterung von Erkrankungen, die vom Flüssigkeitshaushalt abhängen, wie z.B. das posturales Tachykardiesyndrom (POTS). ¹
Erkrankungen
Darüber hinaus gibt es zahlreiche ernstzunehmende Erkrankungen, welche zu Kopfschmerzen am Morgen führen können. Dazu gehören beispielsweise die Schlafapnoe, Schlafstörungen, Migräne, Sinusitis und Bluthochdruck. Sobald Du unter diesen Erkrankungen leidest, solltest Du einen Arzt aufsuchen, um eine geeignete Behandlung zu erhalten.
Was kann man gegen morgendliche Kopfschmerzen tun?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Du ergreifen kannst, um morgendliche Kopfschmerzen zu lindern oder zu vermeiden:
- Regelmäßiger Schlafrhythmus: Stelle sicher, dass Du ausreichend schläfst und eine gute Schlafhygiene pflegst. Dabei ist hilfreich, einen regelmäßigen Schlafrhythmus einzuhalten, sodass sich der Körper an die Zeiten gewöhnt und sich auf den Schlaf einstellen kann.
- Entspannungsübungen: Entspannungstechniken vor dem Schlafengehen können Dir dabei helfen, Stress zu reduzieren und Deinen Körper auf den Schlaf vorzubereiten. Hierfür eignen sich z.B. Meditation und Yoga.
- Trinke genug Wasser: Achte darauf, ausreichend Wasser zu trinken, um eine ausreichende Hydration aufrechtzuerhalten. Dehydration kann zu Kopfschmerzen führen.
- Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde Ernährung, die reich an frischem Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß ist, beugt einen Vitamin- und Nährstoffmangel vor und kann so helfen, Kopfschmerzen zu reduzieren. Vermeide übermäßigen Konsum von zuckerhaltigen Getränken, Alkohol und koffeinhaltigen Substanzen.
- Trinke Kräutertees: Bei leichten bis mittelstarken Kopfschmerzen helfen oftmals Kräutertees, wie z.B. Ingwertee und Pfefferminztee.
- Trage eine Knirscherschiene: Die Knirscherschiene kann bei morgendlichen Kopfschmerzen, die durch nächtliches Zähneknirschen oder Kiefergelenkprobleme verursacht werden, hilfreich sein. Das Zähneknirschen tritt häufig während des Schlafes auf und kann zu Verspannungen in den Kiefermuskeln und Kopfschmerzen führen.
Morgendliche Kopfschmerzen: Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Sobald die morgendlichen Kopfschmerzen regelmäßig auftreten, stark sind oder mit anderen Symptomen einhergehen, wie beispielsweise Übelkeit, Erbrechen und Bewusstseinsstörungen, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Dieser kann die genaue Ursache abklären und weitere geeignete Behandlungsoptionen mit Dir besprechen.
Darüber hinaus solltest Du Dir bei Kopfschmerzen am Morgen ärztlichen Rat einholen, wenn Du am vorherigen Tag einen Unfall hattest oder gestürzt bist.
Wie erfolgt die Diagnose und Behandlung?
Die Diagnose und Behandlung von morgendlichen Kopfschmerzen hängen von der zugrunde liegenden Ursache ab.
Der Arzt beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und führt körperliche Untersuchungen durch. Dabei werden Fragen zu den Symptomen gestellt, einschließlich deren Häufigkeit, Dauer und Schweregrad. Es ist wichtig, dem Arzt alle relevanten Informationen mitzuteilen, wie beispielsweise die Art des Kopfschmerzes, begleitende Symptome und mögliche Auslöser. Je nach Verdacht auf die Ursache der morgendlichen Kopfschmerzen kann der Arzt weitere diagnostische Untersuchungen durchführen. Dies können beispielsweise Bluttests, bildgebende Verfahren wie MRT oder CT-Scans oder eine neurologische Untersuchung sein.
Die Behandlung wird entsprechend der Diagnose individuell angepasst und kann verschiedene Maßnahmen umfassen. In einigen Fällen können Medikamente verschrieben oder eine Anpassung des Lebensstils empfohlen werden. Wenn eine zugrunde liegende Erkrankung vorliegt, wird diese in der Regel zuerst behandelt. Bei Kopfschmerzen aufgrund von Muskelverspannungen kann Physiotherapie eine empfohlene Maßnahme sein. Im Falle von nächtlichem Zähneknirschen ist oft die Verwendung einer Knirscherschiene angezeigt. Die Behandlung hängt also von der spezifischen Diagnose ab, beispielsweise werden bei Bluthochdruck blutdrucksenkende Medikamenten verschrieben.
Medizinischer Faktencheck: Wie häufig sind Kopfschmerzen in Deutschland?
- Kopfschmerzen gehört zu den häufigsten Schmerzsyndromen.
- Laut des Robert-Koch-Instituts klagen deutschlandweit etwa 58% der Frauen und 44% der Männer mindestens einmal im Jahr über Kopfschmerzen.
- Dabei leiden etwa 15% der Frauen und 6% der Männer unter einer Migräne.
Was rät der Medizinexperte zu morgendlichen Kopfschmerzen?
Um morgendliche Kopfschmerzen zu lindern, können verschiedene Maßnahmen hilfreich sein, wie beispielsweise Veränderungen des Lebensstils, eine ausgewogene Ernährung und eine gute Schlafhygiene. Es kann auch sinnvoll sein, ein Schlaftagebuch zu führen, um potenzielle Auslöser zu identifizieren. Es ist jedoch wichtig, ärztlichen Rat einzuholen, wenn die Kopfschmerzen regelmäßig auftreten und/oder mit anderen Symptomen einhergehen, da möglicherweise ernstzunehmende Erkrankungen vorliegen, die behandelt werden sollten.