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Bettwanzen – Juckende Stiche nach dem Schlafen

Die Bettwanzen haben keinen guten Ruf. Kein Wunder! Sie leben nämlich in unseren Betten und ernähren sich von unserem Blut. Aber keine Angst, denn es gibt bestimmte Tipps und Tricks, mit denen Du einen Bettwanzen-Befall loswerden bzw. vorbeugen kannst. Dies erfährst Du jetzt in diesem Artikel.

Bettwanzen & juckende Stiche: Alles im Überblick

  • Bettwanzen sind Parasiten, welche sich vom Blut endothermer Tiere ernähren.
  • Sie sind weltweit verbreitet und treten mittlerweile wieder in Deutschland auf.
  • Einen Bettwanzen-Biss erkennt man häufig an der Wanzenstraße, wobei es sich um mehrere runde Rötungen handelt.
  • Einen Bettwanzen-Befall kann man häufig anhand eines süßlichen Geruchs, Kotspuren, Bettwanzeneiern und Häutungsresten erkennen.

Was sind eigentlich Bettwanzen?

Bettwanzen sind Parasiten und gehören zu der Familie der Plattwanzen, welche mit bloßem Auge erkennbar sind. Sie leben in den Schlafplätzen von Tieren, welche ihre Körpertemperatur von innen her regulieren (endotherme Tiere). Dazu gehören auch Menschen, weswegen die Bettwanzen vor allem bei uns auftreten. Sie sind Blutsauger und nachtaktiv, sodass sie sich nachts von unserem Blut ernähren. Durch einen Biss der Bettwanzen entsteht eine Hauterscheinung, die als Cimikose bezeichnet wird.

Wo kommen Bettwanzen überhaupt her?

Die Bettwanzen sind über weite Teile der Erde verbreitet. Sie galten in Deutschland als ausgerottet, breiten sich mittlerweile aber wieder aus. Dabei werden sie häufig aus dem Urlaub über das Gepäck mitgenommen.

Aber auch in alten Möbeln können sich Bettwanzen befinden, weswegen man gebraucht gekaufte Möbelstücke auf einen Befall kontrollieren sollte. Dabei sind eher Stoffe und Holz von einem Befall betroffen, im Gegensatz zu glattem Metall.

Woran erkennst Du einen Bettwanzen-Biss?

Doch woran kann man nun einen Bettwanzen-Biss erkennen? Da es mehrere Insekten gibt, welche Blut saugen (z.B. Mücken), sind hier die Charakteristika eines Bettwanzen-Bisses genauer erläutert.

Zunächst ist der Biss an sich schmerzfrei, da die Bettwanzen beim Zubeißen ein Betäubungsmittel absondern. Aus diesem Grund wird der Biss an sich erst später bemerkt. Zudem entstehen zuerst Quaddeln und später dann Papeln, welche stark jucken können.

Wie bei vielen anderen Bissen entstehen auch hier runde Rötungen. Diese können zusätzlich anschwellen. Darüber hinaus können allergische Reaktionen ausgelöst werden.

Da die Bettwanzen häufiger zustechen, bis sie Blut finden, liegen in der Regel mehrere nebeneinander liegende Bisse vor. Deswegen spricht man auch von der sogenannten Wanzenstraße. Zudem kann auch Blut aus der Wunde austreten, wodurch es zu Blutflecken auf dem Laken kommen kann.

Des Weiteren stechen die Bettwanzen nachts zu und das an eher freien Körperregionen.

Da Bettwanzen zubeißen und nicht stechen, spricht man von Bettwanzen-Bissen und nicht von Stichen.

Wie verbreitet sind Bettwanzen?

Bettwanzen sind weltweit verbreitet. Sie kommen im Norden über den 65. Breitengrad vor und auch in Moskau und Sankt Petersburg wurde die tropische Wanzenart Cimex hemipterus entdeckt. So wird vermutet, dass diese Wanzenart neben der Cimex lectularius auch in Mitteleuropa vorkommen kann. 

An sich galt die Bettwanze in Deutschland als ausgerottet. Jedoch kam es in den letzten Jahren wieder zu einer Verbreitung. Daran könnte z.B. die Einschleppung aus Touristengebieten und die Resistenz gegenüber Insektiziden Schuld sein.

Bettwanzen am Gepäck

Wie kannst Du Bettwanzen bekämpfen?

Zum Glück gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Bettwanzen zu bekämpfen. Zudem sollte man darauf achten, ob der Befall eher groß oder klein ist.

Bei einem Massenbefall sollte man sich professionelle Hilfe durch einen Kammerjäger holen, damit der Befall nicht auf andere Haushalte übergeht.

Bei einem kleineren Befall kann man die Sache auch selbst in die Hand nehmen. So können z.B. Insektizide zum Einsatz kommen, die hochwirksam sein sollten. Zudem müssen sie in der Regel mehrmals angewendet werden, da die Bettwanzen eher versteckt leben und die Eier schwer zu beseitigen sind. So kann es oft mehrere Wochen dauern, bis keine neuen Stichstellen mehr auftreten. Darüber hinaus sollte man darauf achten, dass keine neuen Kotspuren in Form von schwarzen Pünktchen auftreten.

Zudem mögen Bettwanzen keine hohen und niedrige Temperaturen. So kann es helfen, die Kleidung auf mindestens 60°C zu waschen, sodass die Tierchen sterben. Auch das Einfrieren der Kleidung oder befallenen Gegenstände auf unter -18°C lässt die Bettwanzen absterben.

Woran erkennst Du, dass Deine Matratze und Schlafzimmer von Bettwanzen befallen ist?

Doch woran kann man einen Bettwanzen-Befall überhaupt erkennen? Hier gibt es einige Anzeichen, auf die man achten kann, welche hier aufgelistet sind:

  • Kotspuren: Häufig findet man schwarze Punkte, die sich mit einem feuchten Finger abwischen lassen. Dabei handelt es sich um Bettwanzenkot, welcher sich z.B. an Möbelstücken, auf der Matratze und auch in den Ritzen zwischen den Bettteilen befindet.
  • Geruch: Bei einem Bettwanzen-Befall lässt sich ein intensiver, süßlicher Geruch wahrnehmen, welcher an Bittermandeln erinnert.
  • Bettwanzeneier: Nun ist es so, dass die Weibchen ca. 10 Eier am Tag legen. Sie sind sehr klein, weiß und oval und finden sich an versteckten Stellen, wie z.B. in den Nähten der Matratze oder in Zwischenräumen von Möbelstücken.
  • Häutungsreste: Da sich die Bettwanzen häuten, lassen sich häufig Häutungsreste finden. Diese befinden sich auch oft in den Nähten der Matratze oder hinter den Bettkästen.
  • Blutflecken: Häufig tritt etwas Blut aus den Bisswunden der Bettwanzen aus, weswegen sich oftmals kleine Blutflecken auf der Matratze finden lassen.

Wie kannst Du einem Bettwanzen-Befall vorbeugen?

Aber kann man auch einen Bettwanzen-Befall vorbeugen, sodass es gar nicht erst so weit kommt? Ja, das geht!

Da die Bettwanzen häufig aus dem Urlaub eingeschleppt werden, wird die Wahrscheinlichkeit eines Befalles schon mal verringert, wenn der Koffer nach dem Auspacken geschlossen bleibt, sodass die Bettwanzen nicht mehr so leicht in den Koffer krabbeln können. Zudem sollte nach der Heimreise die Kleidung und Wäsche in der Badewanne auf einen Befall geprüft werden. Das Gleiche gilt beim Kauf von gebrauchter Kleidung und Möbelstücken.

Außerdem sollte die Kleidung und Wäsche im Urlaub immer verstaut werden und nicht offen liegen gelassen werden. Wenn man sie in einem Schrank verstaut, sollte dieser auf einen Befall geprüft werden.

Da das Auftreten der Bettwanzen dort am höchsten ist, wo sich viele Menschen befinden, können auch Hotels von einem Befall betroffen sein. So ergibt es Sinn vor dem Bezug das Zimmer nach einem Befall zu durchsuchen. Dabei sollte auch unter dem Bettlaken und der Matratze nachgeschaut werden.

Bettwanzen entdecken

Welche weiteren Möglichkeiten können zu juckenden Stichen nach dem Schlaf führen?

Neben Bettwanzen-Bissen gibt es noch weitere Möglichkeiten, welche zu juckenden Stellen am Körper führen können. Die häufigsten sind hier aufgelistet.

Mückenstich

Im Sommer sorgen meistens Stechmücken für juckende Stiche. Hierbei bildet sich auch eine runde Rötung, welche jedoch schnell zu einer juckenden Schwellung werden kann. Dabei sollte man versuchen, auf das Kratzen zu verzichten und stattdessen die Stichwunde kühlen oder Hausmittel anwenden (z.B. Essig oder Ingwer).

Zeckenbiss

Im Frühling und im Herbst zeigen Zecken ihre größte Aktivität. Auch ihr Biss verursacht zunächst keine Schmerzen, da sie eine Art Betäubungsmittel in die Wunde abgeben. Da die Zecken auch Krankheitserreger übertragen können, sollte sie so schnell wie möglich entfernt werden. Dazu kann man aus der Apotheke spezielle Werkzeuge verwenden, wie z.B. Zeckenkarten oder Zeckenzangen. Dabei sollte man darauf achten, dass das Hinterteil der Zecke nicht gequetscht wird, sodass keine Krankheitserreger in die Wunde gelangen. Gegebenenfalls kann man die Entfernung auch von einem Arzt durchführen lassen.

Milbenbiss

In der Regel ernähren sich Milben nur von Hautschuppen. Jedoch gibt es auch Arten, welche zubeißen, wie z.B. die Krätzmilbe. Diese lösen dann die Krätze aus, wobei es sich um einen stark juckende Hautkrankheit handelt. Durch Bettwärme wird das Jucken besonderen stark, da der Juckreiz durch Wärme gefördert wird.

Flohbiss

Auch Flöhe können juckende Stiche verursachen, wobei es sich um kleine juckende, angeschwollene und rote Wunden handelt. Dies geschieht durch den Speichel, welchen der Floh beim Blutsaugen in die Wunde abgibt.

Ameisenbiss

Der Biss einer Ameise verursacht in der Regel Rötung, Schwellung, Jucken und im Gegensatz zu den Bettwanzen-Bissen Schmerzen, da ein Sekret mit Ameisensäure abgesondert wird. Typischerweise entsteht an der Bissstelle eine weißliche Erhöhung, welche sich nach dem Ausheilen in eine rötliche Verfärbung verwandelt.

Medizinischer Faktencheck: So häufig kommt es zum Bettwanzen-Befall in Deutschland

Bettwanzen kommen in Deutschland immer häufiger vor. Da es aber keine Meldepflicht für einen Befall gibt, können keine konkreten Zahlen angegeben werden.

Am häufigsten treten die Bettwanzen in bewohnten Räumen vor, vor allem da, wo sich viele Personen befinden.

Was rät der Medinzinexperten bei Juckreiz nach dem Schlaf?

In der Regel übertragen die Bettwanzen keine Krankheiten, jedoch kann ein heftiger Juckreiz ausgelöst werden, welcher oftmals erst nach mehreren Wochen verschwindet. Aus diesem Grund können nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker juckreizstillende Mittel, wie z.B. Kortisoncreme oder Antihistaminika, verwendet werden. Eine allergische Reaktion sollte man durchaus ärztlich abklären lassen.

Quellen

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