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Plötzliches Frieren und Zittern in der Nacht

Plötzliches Frieren und Zittern in der Nacht kann für die Betroffenen eine beängstigende Erfahrung sein. Die Ursachen reichen von harmlosen Gründen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. In diesem Artikel erfährst Du, wieso nächtliches Frieren auftritt und ab wann Du einen Arzt aufsuchen solltest. 

Das Wichtigste zu plötzlichem Zittern und Frieren in der Nacht im Überblick 

  • Unter Frieren versteht man ein Kälteempfinden, was mit Muskelzittern einhergehen kann.
  • Nächtliches Frieren kann aufgrund von verschiedenen Ursachen auftreten, wie z.B. eine kalte Schlafumgebung, Schlafmangel oder Infektionen.
  • Um ständiges Frieren in der Nacht zu verhindern, gibt es verschiedene Maßnahmen, wie z.B. eine verbesserte Schlafhygiene oder regelmäßiger Sport.
  • Plötzliches Frieren und Zittern in der Nacht kann auch auf Erkrankungen zurückzuführen sein, welche dann eine ärztliche Behandlung erfordern.

Was versteht man unter Frieren und Zittern in der Nacht?

Wenn wir von Frieren und Zittern sprechen, meinen wir im Allgemeinen ein Kälteempfinden, das zu Muskelzittern führen kann. Der Körper reagiert auf diese Weise, weil durch das Zittern Wärme entsteht, die den Körper wieder aufheizt.

Was versteht man unter Schüttelfrost in der Nacht?

Bei plötzlichem unwillkürlichen Muskelzittern ist oft von Schüttelfrost die Rede. Dabei handelt es sich um ein Symptom, welches häufig bei fiebrigen Erkrankungen auftritt. Dabei verspüren die Betroffenen ein plötzliches Muskelzittern, das von einem Kältegefühl begleitet wird. In der Regel entsteht es im Rahmen einer Infektion, um den Körper aufzuheizen. Doch wie entsteht überhaupt Schüttelfrost?

Wie entsteht Schüttelfrost?

Unser Körper besitzt eine sogenannte Sollwerttemperatur von 37 Grad Celsius. Diese Temperatur im Körper wird durch das Wärmeregulationszentrum im Gehirn, den Hypothalamus, konstant gehalten. Liegt nun aber eine Infektion vor, liegt der Sollwert höher als 37 Grad Celsius. Dann gibt der Hypothalamus den Befehl, die Körperkerntemperatur dem neuen Sollwert anzupassen. Damit dies gelingt, muss Wärme gebildet werden, was durch Schüttelfrost erreicht werden kann. Durch das Muskelzittern entsteht zusätzliche Wärme und der Körper wird aufgeheizt.

Plötzliches Frieren und Zittern in der Nacht

Was sind die Ursachen für plötzliches Frieren und Zittern in der Nacht

Es gibt verschiedene Ursachen, die zu plötzlichem Zittern bzw. Frieren in der Nacht führen können. Einige davon sind eher harmlos und lassen sich leicht beheben, andere wiederum bedürfen einer ärztlichen Abklärung. Im Folgenden erfährst Du häufige Gründe für ständiges Frieren in der Nacht.

  1. Kalte Schlafumgebung: Häufig liegt die Ursache für das nächtliche Frieren in einer zu kalten Schlafumgebung. Die Temperatur im Schlafzimmer sollte etwa 18°C betragen, was jedoch von Person zu Person unterschiedlich sein kann. Beachte, dass die Temperatur so gewählt werden sollte, dass Du nicht frierst, aber auch nicht schwitzt.
  2. Bettdecke: Häufig nutzen die Betroffenen auch eine zu dünne Decke, was vor allem im Winter zu kalten Nächte führen kann.
  3. Niedriger Blutdruck: Nächtliches Frieren kann auch durch einen zu niedrigen Blutdruck ausgelöst werden, da bestimmte Körperregionen nicht mehr ausreichend durchblutet werden. Die Kälte wird hierbei meist in den Fingern und Füßen spürbar.
  4. Schilddrüsenunterfunktion: Bei einer Schilddrüsenunterfunktion liegen im Blut zu wenig Schilddrüsenhormone vor. Zu den typischen Symptomen gehören ständiges Frieren, Gewichtszunahme, vermehrte Kälteempfindlichkeit und ein langsamer Puls. Im Gegensatz dazu tritt nächtliches Schwitzen bei einer Überfunktion der Schilddrüse auf.
  5. Vitamin- oder Nährstoffmangel: Nicht nur ein Mangel an Schilddrüsenhormonen kann zu nächtlichem Frieren führen, sondern auch ein Mangel an bestimmten Nährstoffen, wie z.B. Magnesium. Dies kann am besten von einem Arzt mittels eines Blutbilds herausgefunden werden.
  6. Durchblutungsstörungen: Durchblutungsstörungen können als eine Nebenwirkung bestimmter Medikamente, z.B. Betablockern, auftreten und zu einem Kältegefühl in den Armen und Beinen führen. Typisch hierbei ist, dass eher die Extremitäten betroffen sind, da das Blut nicht mehr ausreichend transportiert wird.
  7. Infektionen: Nächtliches Frieren kann auch durch fiebrige Infektionen ausgelöst werden. Dabei leiden die Betroffenen häufig unter Schüttelfrost und weiteren Symptomen, wie z.B. Schnupfen und Husten.
  8. Schlafmangel: Häufig ist auch Schlafmangel die Ursache für das ständige Frieren. Durch den Schlafmangel ist der Körper nicht ausreichend erholt, sodass die Körpertemperatur nicht mehr genügend reguliert werden kann. Es ist wichtig, die Ursache für den Schlafmangel herauszufinden, z.B. innere Unruhe, Stress oder Depressionen, und diese zu bekämpfen.
  9. Erkrankung der Nerven: Muskelzittern kann auch eine neurologische Ursache haben. Dann spricht man vom sogenannten Tremor, wobei man zwischen Ruhe-, Halte- und Zieltremor unterscheiden kann. Der Ruhetremor ist ein häufiges Symptom bei Morbus Parkinson und ist dadurch gekennzeichnet, dass das Muskelzittern vor allem bei körperlicher Ruhe auftritt. Im Gegensatz dazu tritt ein Haltetremor beim Heben eines Körperteils gegen die Schwerkraft auf.

Plötzliches Frieren und Zittern in der Nacht

Wann spricht man von einem essenziellen Tremor?

Der essenzielle Tremor ist eine häufige Tremorform, die in etwa 60% der Fälle erblich bedingt ist. Meistens handelt es sich um einen Halte- und Aktionstremor beider Hände, wobei manchmal auch der Kopf betroffen sein kann. Bei einem essenziellen Tremor wird das Muskelzittern durch Stress verstärkt und durch Alkohol vermindert.

Was kannst Du gegen ständiges Frieren in der Nacht machen?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Du gegen nächtliches Frieren unternehmen kannst, welche hier genauer erläutert sind:

  1. Verbesserte Schlafhygiene: Wenn Du nachts frierst und zitterst, weil Du zu wenig schläfst, kann Dir eine gute Schlafhygiene dabei helfen, Deine Schlafqualität und -quantität zu verbessern. Darunter versteht man Regeln und Gewohnheiten, welche den Schlaf fördern, wie z.B. ein regelmäßiger Schlafrhythmus, ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Alkohol und Koffein vor dem Schlafengehen.
  2. Wechselduschen: Wechselduschen fördern die Durchblutung und können helfen, den Körper besser an die niedrigen Temperaturen anzupassen.
  3. Warmes Bad: Auch ein warmes Bad fördert die Durchblutung und hilft gegen Frieren. Zudem kann es den Betroffenen helfen, sich zu entspannen und Stress abzubauen, weswegen es sich als Entspannungsritual vor dem Schlafengehen eignet.
  4. Regelmäßige Bewegung: Viel Bewegung am Tag ist nicht nur gesund für den Körper, sondern kann Dir auch langfristig dabei helfen, weniger zu frieren. Das liegt daran, dass durch Sport der Energieverbrauch gesteigert und die Durchblutung verbessert wird.
  5. Passende Bettdecke wählen: Die Körpertemperatur sinkt während des Schlafens um ca. 1,5°C. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Du eine passende Bettdecke wählst, sodass Du nicht frierst und auch nicht schwitzt. Vor allem im Winter kannst Du auf eine dickere Bettdecke zurückgreifen, um nächtliches Frieren zu vermeiden.
  6. Wärmeflasche im Bett: Wenn Du Dir mindestens 20 Minuten vor dem Schlafengehen eine Wärmflasche in Dein Bett legst, kann Dein Bett vorgewärmt werden, sodass Du nicht mehr frierst. Wenn Deine Füße von dem Kätegefühl betroffen sind, kannst Du die Wärmeflasche auch auf die Füße legen.

Plötzliches Frieren und Zittern in der Nacht

Nächtliches Frieren und Zittern: Wann solltest Du einen Arzt aufsuchen?

Wenn Du in der Nacht häufiger zitterst und dies auch länger anhält, solltest Du einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen abzuklären. Andauerndes Zittern kann ein Anzeichen für eine Tremor sein, was z.B. bei Morbus Parkinson auftritt. Auch wenn der Schüttelfrost stark ausgeprägt ist und das Fieber länger als 24h anhält, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Hierbei eignet sich ein Hausarzt am besten, welcher gegebenenfalls eine Überweisung zum nächsten Facharzt vornehmen kann.

Wie wird ständiges Frieren behandelt?

Um ständiges Frieren zu behandeln, ist es wichtig, die Ursache für das Kältegefühl herauszufinden. Dazu erhebt der Arzt eine ausführliche Anamnese und führt körperliche Untersuchungen durch. Auch ein Blutbild kann nötig sein, um einen Nährstoffmangel auszuschließen und den TSH-Wert zu bestimmen. Der TSH-Wert dient dazu, die Funktion der Schilddrüse zu bestimmen und weist so darauf hin, ob eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegt. Ist Schlafmangel die Ursache für das Frieren und Zittern, liegt der Fokus auf eine Etablierung einer gesunden Schlafhygiene. Gegebenenfalls kann eine Medikamenteneinnahme nötig sein.

 Medikamente sollten nie ohne Absprache mit dem Arzt eingenommen werden. Vor allem bei Schlafmitteln ist Vorsicht geboten, da sie zahlreiche Nebenwirkungen mit sich bringen können.

Medizinscher Faktencheck: Studie über den Zusammenhang von Schlaf und Infektionskrankheiten

  • Aric A. Prather et al. führten 2015 eine Studie mit 164 gesunden Männern und Frauen durch. Ziel war es, den Zusammenhang zwischen Infektionskrankheiten und der Schlafdauer zu untersuchen.
  • Zuerst wurde über einen Zeitraum von sieben Tagen mit Hilfe von Schlaftagebüchern und Aktigrafie die Schlafdauer und Schlafkontinuität der Teilnehmer gemessen.
  • Danach wurden die Teilnehmer unter Quarantäne einem Virus ausgesetzt und über fünf Tage beobachtet, ob sich eine Erkältung entwickelt.
  • Dabei kam heraus, dass die Personen, die vor der Virusexposition eine kürzere Schlafdauer hatten, eine höhere Anfälligkeit für eine Erkältung hatten. ¹

Das rät der Medizinexperte bei ständigem Frieren in der Nacht

Wenn Du in der Nacht hin und wieder frierst und zitterst, besteht erstmal kein Grund zur Sorge. Häufig reicht eine gesunde Schlafhygiene und optimale Schlafumgebung aus, um das nächtliche Frieren vorzubeugen. Jedoch gibt aus auch bestimmte Erkrankungen, welche das ständige Frieren zur Folge haben, wie z.B. die Schilddrüsenunterfunktion oder neurologische Erkrankungen. Wenn Du also Deine Schlafhygiene schon verbessert hast und trotzdem weiterhin frierst, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren.

Quellen

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