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Zungenbrennen

Hast Du jemals das unangenehme Gefühl eines anhaltenden Brennens auf Deiner Zunge erlebt, ohne zu wissen, warum? Dieses Phänomen, bekannt als Zungenbrennen, kann irritierend und rätselhaft sein. Aber keine Sorge, Du bist nicht allein. Millionen von Menschen weltweit erleben ähnliche Symptome. In diesem Artikel tauchen wir tief in die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Zungenbrennen ein. Bereite Dich darauf vor, die Geheimnisse hinter diesem brennenden Gefühl zu lüften und herauszufinden, wie Du Linderung finden kannst.

Das Wichtigste zu Zungenbrennen im Überblick

  • Zungenbrennen, auch bekannt als Glossodynie, ist ein Zustand, der ein anhaltendes Brennen auf der Zunge verursacht.
  • Es kann durch verschiedene Faktoren wie Nährstoffmangel, hormonelle Veränderungen oder Mundtrockenheit ausgelöst werden.
  • Die Symptome umfassen neben dem Brennen auch Geschmacksveränderungen, Mundtrockenheit und ein prickelndes Gefühl.
  • Zungenbrennen kann plötzlich auftreten und sich im Laufe des Tages verschlimmern.
  • Früherkennung und Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität zu verbessern.
  • Ein Arztbesuch ist empfohlen, wenn das Brennen länger als eine Woche anhält oder mit anderen Symptomen einhergeht.
  • Die Diagnose erfolgt durch Ausschluss anderer medizinischer Zustände.
  • Behandlungsmöglichkeiten variieren je nach Ursache und können Hausmittel bis hin zu medizinischen Therapien umfassen.
  • Bestimmte Lebensstiländerungen können helfen, die Symptome zu lindern.
  • Die Prognose für Zungenbrennen ist generell positiv, besonders bei frühzeitiger Behandlung der zugrunde liegenden Ursache.

Was versteht man unter Zungenbrennen?

Zungenbrennen, medizinisch als Glossodynie oder Burning-Mouth-Syndrom (BMS) bekannt, ist ein Zustand, bei dem Du ein anhaltendes Brennen auf Deiner Zunge verspürst, ohne dass eine offensichtliche Ursache dafür vorliegt. Es fühlt sich an, als hättest Du Deine Zunge an etwas Heißem verbrannt, aber das Gefühl hält an, selbst wenn Du nichts derartiges gegessen oder getrunken hast. Dieses Brennen kann sich auch auf andere Teile Deines Mundes wie das Zahnfleisch, die Innenseiten der Wangen oder den Gaumen ausweiten.

Aber was genau verursacht dieses unangenehme Gefühl? Und noch wichtiger, was kannst Du dagegen tun? In den folgenden Abschnitten werden wir diese Fragen beantworten und Dir helfen, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um Linderung zu finden.

Ursachen von Zungenbrennen: Welche Gründe gibt es?

Das Brennen der Zunge kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, und oft ist es eine Kombination, die zu diesem unangenehmen Gefühl führt. Je nach Ursache kann man zwischen zwei Arten von Burning-Mouth-Syndrom (BMS) unterscheiden: Bei einem primären BMS liegt keine erkennbare medizinische Ursache vor. Es wird angenommen, dass Schädigungen der Nerven, die für die Schmerz- und Geschmackswahrnehmung zuständig sind, zu diesem Zustand führen.

Daneben gibt es noch das sekundäre BMS, welches durch gesundheitliche Probleme ausgelöst wird. Die erfolgreiche Behandlung dieser Grundprobleme kann sekundäres BMS beheben. Zu den üblichen Auslösern gehören:

  • Nährstoffmangel: Ein Mangel an Vitamin B12, Eisen, Folsäure oder Zink kann zu Zungenbrennen führen.
  • Mundtrockenheit (Xerostomie): Eine verringerte Speichelproduktion kann das Brennen verursachen oder verschlimmern, wie z.B. das Sjögren-Syndrom.
  • Hormonelle Veränderungen: Besonders bei Frauen in den Wechseljahren können hormonelle Schwankungen Zungenbrennen auslösen. Aber auch Diabetes und Schilldrüsenproblemen können Auslöser sein.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, insbesondere solche, die Mundtrockenheit als Nebenwirkung haben oder den Blutdruck senken, können zu Zungenbrennen führen.
  • Mundgesundheitsprobleme: Infektionen im Mund, wie eine Pilzinfektion (oraler Candidiasis), oder Bedingungen wie die orale Lichen planus, können Zungenbrennen verursachen.
  • Psychologische Faktoren: Stress, Angst und Depression können ebenfalls zu diesem Zustand beitragen.
  • Allergien: Auch Allergien gegen zahnmedizinische Produkte, Dentalmaterialien (meist Metalle) oder Nahrungsmittel können Zungenbrennen auslösen.
  • Säurereflux: Säurereflux, auch bekannt als gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), ist ein Zustand, bei dem Magensäure oder manchmal Mageninhalt zurück in die Speiseröhre fließt.

Welche Symptome treten bei Zungenbrennen auf?

Wenn Du unter Zungenbrennen leidest, ist das offensichtlichste Symptom ein brennendes oder stechendes Gefühl, das sich über die Zunge oder andere Teile des Mundes erstrecken kann. Doch Zungenbrennen geht oft mit weiteren Symptomen einher, die Du nicht ignorieren solltest. Hier sind einige Anzeichen, auf die Du achten solltest:

  • Mundtrockenheit (Xerostomie): Viele Menschen mit Zungenbrennen berichten über ein ständiges Trockenheitsgefühl im Mund, was das Brennen noch verstärken kann.
  • Geschmacksveränderungen: Einige Betroffene erleben einen bitteren oder metallischen Geschmack im Mund, der unabhängig von der Nahrungsaufnahme auftritt.
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln: Neben dem Brennen kann ein Gefühl der Taubheit oder ein Kribbeln in der Zunge oder in anderen Mundbereichen auftreten.
  • Veränderungen im Geschmacksempfinden: Du könntest feststellen, dass Deine Fähigkeit, süß, sauer, bitter oder salzig zu schmecken, beeinträchtigt ist.
  • Rötung und Schwellung: Obwohl Zungenbrennen oft ohne sichtbare Anzeichen auftritt, können manche Menschen eine leichte Rötung oder Schwellung der Zunge erfahren.
  • Erhöhter Durst: Aufgrund der Mundtrockenheit könntest Du einen ständigen Durst verspüren.
  • Schwierigkeiten beim Essen und Sprechen: In schweren Fällen kann Zungenbrennen das Essen, Trinken und Sprechen beeinträchtigen, was die täglichen Aktivitäten und die Lebensqualität stark einschränken kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass diese Symptome auch bei anderen Zuständen auftreten können. Deshalb ist es entscheidend, bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen, um andere mögliche Ursachen auszuschließen und die richtige Diagnose zu stellen.

Wann treten die ersten Anzeichen auf?

Die ersten Anzeichen von Zungenbrennen variieren und können plötzlich oder allmählich auftreten. Oft ist das Brennen morgens am stärksten und kann nach dem Essen scharfer oder saurer Speisen zunehmen. Stress, zahnärztliche Eingriffe, neue Medikamente oder hormonelle Veränderungen können ebenfalls Auslöser sein. Wenn Du regelmäßig ein Brennen im Mund verspürst, ist es wichtig, die Umstände zu notieren und einen Arzt zu konsultieren.

Wie kannst Du Zungenbrennen früh erkennen?

Zungenbrennen früh zu erkennen, kann Dir helfen, schneller eine Behandlung zu finden und Deine Lebensqualität zu verbessern. Achte auf anhaltendes Brennen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Deinem Mund, die nicht durch heiße Speisen oder Getränke verursacht werden. Weitere Frühwarnzeichen sind anhaltende Mundtrockenheit, Geschmacksveränderungen wie ein bitterer oder metallischer Geschmack, sowie Schwierigkeiten beim Essen oder Sprechen. Wenn diese Symptome ohne klaren Grund auftreten und mehrere Tage anhalten, könnte es Zeit sein, einen Arzt aufzusuchen.

Wann solltest Du bei Zungenbrennen einen Arzt aufsuchen?

Du solltest einen Arzt aufsuchen, wenn das Zungenbrennen länger als eine Woche anhält, sich die Symptome verschlimmern oder wenn das Brennen zusammen mit anderen besorgniserregenden Anzeichen wie Gewichtsverlust, Schluckbeschwerden oder sichtbaren Veränderungen im Mundbereich auftritt. Auch wenn das Brennen deine täglichen Aktivitäten wie Essen, Sprechen oder Schlafen beeinträchtigt, ist es ratsam, medizinischen Rat einzuholen. Frühzeitige Diagnose und Behandlung können helfen, die Ursache des Zungenbrennens zu identifizieren und geeignete Therapien einzuleiten.

Wie wird Zungenbrennen diagnostiziert?

Die Diagnose von Brennen im Mund (BMS) kann herausfordernd sein, da sichtbare Anzeichen oft fehlen. Dein Zahnarzt sollte die erste Anlaufstelle sein, besonders wenn Du Gewohnheiten wie Zähneknirschen oder Kieferpressen hast, die zu BMS beitragen können. Bei Bedarf kann dieser Dich dann zum nächstens Fachmann überweisen. Zur Diagnose wird eine ausführliche Anamnese erhoben und Deine Krankengeschichte überprüft. Anschließend erfolgt eine gründliche Untersuchung Deines Munds, wobei ergänzend Bluttests, Mundabstriche, Allergietests, Speichelflussprüfungen, Gewebebiopsien und bildgebende Verfahren notwendig sein können.

Welche Differenzialdiagnosen gibt es bei Zungenbrennen?

Es ist wichtig, Zungenbrennen von anderen Bedingungen zu unterscheiden, die ähnliche Symptome verursachen können. Dazu gehören:

  • orale Infektionen
  • Stomatitis
  • bestimmte Hauterkrankungen
  • Sjögren-Syndrom
  • gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)
  • neurologische Erkrankungen
  • Herpes zoster
  • Herpes simplex

Dein Arzt wird diese Bedingungen in Betracht ziehen, um eine genaue Diagnose zu stellen.,

Wie wird Zungenbrennen therapiert?

Die Behandlung von Zungenbrennen hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Wenn eine spezifische Ursache identifiziert wird, wie ein Nährstoffmangel oder eine orale Infektion, wird die Behandlung darauf abzielen, diese zu beheben. Darüber hinaus kann Dir Dein Zahnarzt helfen, Mundgewohnheiten wie Zähneknirschen (Bruxismus) und Schmerzen im Kieferbereich in den Griff zu bekommen. In anderen Fällen kann die Behandlung symptomatisch sein und kann Mundspülungen, Schmerzmittel oder sogar Verhaltensänderungen wie Stressabbau und Ernährungsumstellungen umfassen.

Medikation zur Schmerzkontrolle und zur Minderung von Trockenheit im Mund könnte von Deinem Arzt verordnet werden. In einigen Fällen kann bereits eine niedrige Dosierung von Clonazepam, sei es als Salbe oder Tablette, bei den Schmerzen durch BMS Abhilfe schaffen.

Zunge brennt Hausmittel: Was kannst Du zusätzlich gegen Zungenbrennen tun?

Hausmittel gegen Zungenbrennen können helfen, die Beschwerden zu lindern und umfassen:

  • Kühle Getränke und Eiswürfel: Langsames Trinken kühler Flüssigkeiten oder das Lutschen von Eiswürfeln kann helfen, das Brennen vorübergehend zu lindern.
  • Zuckerfreier Kaugummi: Kauen von zuckerfreiem Kaugummi regt die Speichelproduktion an, was helfen kann, die Trockenheit im Mund zu reduzieren und das Brennen zu mildern.
  • Vermeidung von Reizstoffen: Verzichte auf Tabak, scharfe und heiße Speisen, alkoholische Getränke sowie Mundspülungen mit Alkoholgehalt, da diese den Mund reizen und das Brennen verschlimmern können.
  • Reduzierung säurehaltiger Lebensmittel: Säurehaltige Lebensmittel und Getränke, wie Zitrusfrüchte und -säfte, können Zungenbrennen verstärken. Versuche, diese zu meiden oder zu reduzieren.

Sprich mit Deinem Zahnarzt oder Arzt, um weitere individuelle Tipps und mögliche Anpassungen Deiner Ernährung oder Mundpflege zu erhalten, die speziell auf Deine Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Was sind Risikofaktoren für Zungenbrennen?

Zu den Risikofaktoren für Zungenbrennen gehören eine Reihe von Bedingungen und Verhaltensweisen. Personen, die besonders anfällig für diese Erkrankung sind, umfassen oft Frauen, insbesondere jene, die sich in den Wechseljahren befinden, was auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen ist. Ebenso können Menschen, die regelmäßig Tabakprodukte konsumieren oder häufig scharfe, saure oder sehr heiße Speisen und Getränke zu sich nehmen, ein höheres Risiko für Zungenbrennen haben. Medikamente, die Mundtrockenheit als Nebenwirkung haben, können ebenfalls zu diesem Zustand beitragen, ebenso wie bestimmte medizinische Bedingungen wie Diabetes, Nährstoffmängel (z.B. Mangel an Vitamin B12, Eisen, Folsäure) und gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD). Zudem können psychologische Faktoren wie Stress, Angst und Depressionen das Risiko für Zungenbrennen erhöhen. Es ist wichtig, diese Risikofaktoren zu kennen und bei ersten Anzeichen von Zungenbrennen einen Arzt aufzusuchen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.

Welche Prognose und Folgen gibt es bei Zungenbrennen?

Die allgemeine Prognose für Personen mit Zungenbrennen ist positiv, vor allem wenn die Ursache gezielt behandelt wird. Dennoch kann die Erkrankung für einige zu einem chronischen Zustand werden, der die Lebensqualität stark beeinträchtigt. Studien zeigen zwar eine mögliche symptomatische Besserung durch Behandlung, doch die langfristigen Ergebnisse sind noch klar. Frühere Untersuchungen deuten darauf hin, dass ein Drittel der Betroffenen eine spontane Besserung erlebt, ein weiteres Drittel eine mäßige Verbesserung und das letzte Drittel keine Veränderung oder sogar eine Verschlechterung der Symptome. Aktuelle Studien zeigen ähnliche Ergebnisse, wobei die Wirksamkeit der Therapie variiert. Ein umfassendes Verständnis der Ursachen und Mechanismen von Zungenbrennen ist entscheidend, um effektive Behandlungsstrategien zu entwickeln. Da die genaue Ursache von BMS oft unklar bleibt, stellt die Behandlung eine Herausforderung dar und kann nicht immer alle Symptome vollständig beheben, was sowohl für Patienten als auch für Mediziner frustrierend sein kann.

Medizinischer Faktencheck: Wie hoch ist die Häufigkeit von Zungenbrennen?

  • Zungenbrennen zeigt sich signifikant öfter bei Frauen als bei Männern, wobei die Rate bei weiblichen Personen drei- bis siebenfach höher liegt.
  • Eine klare Korrelation besteht zudem mit dem Alter bei beiden Geschlechtern.
  • Vor allem in der Zeit um die Menopause und danach ist bei Frauen eine erhöhte Häufigkeit zu beobachten.
  • In der Kindheit ist diese Erkrankung nahezu unbekannt und tritt auch bei jüngeren Erwachsenen unter 30 Jahren nur selten auf.
  • Bei Männern hingegen wird Zungenbrennen in der Regel erst nach dem fünfzigsten Lebensjahr beobachtet.
  • Die Gesamtprävalenz des Burning-Mouth-Syndroms ist nicht genau dokumentiert, wird aber auf etwa 4 % geschätzt.

Was rät der Medizinexperte Zungenbrennen?

Bei Zungenbrennen ist es wichtig, nicht selbst zu diagnostizieren oder zu behandeln, sondern bei anhaltenden Symptomen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zudem solltest Du Wert auf eine angemessene Mundhygiene legen und Reizstoffe wie scharfen Lebensmitteln, Alkohol und Tabak vermeiden. Ein umfassender Behandlungsansatz, der sowohl medizinische als auch psychosoziale Aspekte berücksichtigt, kann hilfreich sein, obwohl weitere Forschung zur Bestimmung der langfristigen Aussichten nötig ist. Das Burning-Mouth-Syndrom stellt eine signifikante Herausforderung dar, die ernsthafte Aufmerksamkeit und adäquate Behandlung erfordert.

Quellen

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Derya Sadoun

Ich heiße Derya Sadoun und studiere seit 2019 Zahnmedizin, da es schon immer mein Wunsch war, in einem wissenschaftlichen Bereich tätig zu sein. Hier lerne ich auch das wissenschaftliche Arbeiten, wodurch ich den aktuellen Forschungsstand bestimmter Themen nachvollziehen kann. Ehrenamtlich bin ich in dem Verein ,,Verband kurdischer Ärzte in Deutschland“ tätig, in dem wir uns unter anderem um die Verbesserung der medizinischen Versorgung in den kurdischen Gebieten kümmern.