Leidest du unter schlaflosen Nächten aufgrund von Reizhusten? Dann bist du nicht allein. Hustenanfälle in der Nacht sind ein weit verbreitetes Problem, von dem viele Menschen betroffen sind. Darunter leiden nicht nur die Betroffenen, sondern meist auch die Partner bzw. Mitbewohner, da der Schlaf erheblich gestört wird. Doch ab wann spricht man von Reizhusten und welche Möglichkeiten gibt es, um die Beschwerden zu lindern?
Das Wichtigste zu Reizhusten in der Nacht
- Reizhusten ist ein nichtproduktiver, trockener Husten, der aufgrund verschiedener Faktoren, insbesondere nachts, auftreten kann.
- Es handelt sich dabei um ein Symptom und keine eigenständige Krankheit.
- Eine Abklärung mit einem Arzt ist sehr wichtig, insbesondere bei chronischen Symptomen.
- Um die Hustenanfälle nachts zu minimieren, eignen sich Hausmittel wie Tees und Inhalation, da sie in akuten Situationen den Husten lindern können.
- Ein gesunder Lebensstil, viel frische Luft und ausreichend Wasser sind ebenfalls hilfreich.
Was versteht man unter nächtlichem Reizhusten?
Reizhusten ist ein Husten ohne Auswurf bzw. ohne Schleimproduktion und wird daher als nicht-produktiver Husten bezeichnet. Im Allgemeinen wird ein Husten unter drei Wochen als akuter Husten, unter acht Wochen als subakuter Husten und alles darüber als chronischer Husten eingestuft, der besonders häufig mit Reizhusten assoziiert ist.
Nicht jeder nächtliche Husten kann als Reizhusten bezeichnet werden. Der Begriff beschreibt vielmehr einen Husten, der durch eine Reizung oder Entzündung der Atemwege entsteht und bei dem kein Auswurf produziert wird, d.h. kein Schleim, der abtransportiert werden muss.
Was sind die Ursachen und warum tritt der Hustenreiz nachts auf?
Ein trockener Reizhusten in der Nacht hat seinen Ursprung in bestimmten Reizen wie trockener Luft, Staub oder chemischen Dämpfen. Meistens ist er ein Symptom einer Erkältung und infolgedessen sind die Schleimhäute überempfindlich. Dies sind jedoch nicht die einzigen Ursachen, sondern auch andere Krankheiten wie Asthma bronchiale, Infektionskrankheiten, Lungenentzündungen, Allergien, chronische Sinusitis, Reflux und Herzerkrankungen können Auslöser sein. Um die genaue Ursache abzuklären, ist es wichtig, dass Du einen Arzt aufsuchst. Nicht zuletzt, weil Husten ein Symptom verschiedener auch ernstzunehmender Erkrankungen sein kann. Trockene Raumluft und Staub können einen zusätzlichen Reiz darstellen und gerade in der Nacht fehlt häufig die frische Luftzufuhr, was das typische stärkere nächtliche Husten erklärt. Wichtig ist zu beachten, dass Husten ein Symptom und keine eigenständige Erkrankung ist.
Husten nachts: Was sind typische Folgen?
Als nächtlicher Reizhusten ist dieser natürlich ein störender Faktor, der die Schlaf- und Ruhephase nachts beeinträchtigt. Dabei stellen sich sowohl das Einschlafen als auch das Durchschlafen als Problem dar. Müdigkeit, Erschöpfung und Konzentrationsschwierigkeiten können die Folgen von Schlafstörungen sein, die durch den nächtlichen Reizhusten entstehen. Ein besonders starker, anhaltender und trockener Reizhusten kann auch zu Halsschmerzen oder Schmerzen in der Brust führen. Atembeschwerden oder ein Engegefühl in der Brust sind ebenfalls häufig, insbesondere wenn sie mit anderen zugrunde liegenden Krankheiten verbunden sind. Diese Umstände beeinträchtigen die Lebensqualität und können das tägliche Leben erheblich einschränken.
Nachts husten: Wie wird der Reizhusten behandelt?
Um eine Linderung der Symptome zu erreichen, liegt es zunächst nahe, auf bewährte Hausmittel zurückzugreifen. Dennoch ist es wichtig, Hustenbeschwerden abzuklären, um nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursache zu erkennen und gezielt dagegen anzugehen. Es ist also empfehlenswert, einen Arzt aufzusuchen, da durch die Behandlung der Ursache auch der Husten verschwinden kann.
Nachts Reizhusten: Sind Arzneimittel sinnvoll?
Um das nächtliche Husten zu verringern, ist es auch möglich, bestimmte Arzneimittel einzunehmen. Gemäß der medizinischen AWMF-Leitlinie zeigen sich jedoch diese Hustenhemmer (Antitussiva) bei akutem Husten nicht besser als Hausmittel oder sogar Placebos. Sie sind also in ihrer Wirksamkeit begrenzt. Umso wichtiger ist es, einen Arzt aufzusuchen und die Ursache des nächtlichen Hustenreizes zu beseitigen. Auch ein Allergietest beim Allergologen kann dabei hilfreich sein, um mögliche Ursachen auszuschließen. Zwar können bei Reizhusten in der Nacht Hausmittel angewendet werden, jedoch sind diese nur temporär geeignet, um die Symptome zu lindern, und stellen keine definitive Therapie dar. Lediglich codeinhaltige Präparate werden in der wissenschaftlichen Leitlinie als geeignet angesehen, um den Nachtschlaf zu verbessern. Sie können unter gewissen Umständen verschrieben werden.
Codeinhaltige Präparate haben ein höheres Abhängigkeitspotential und sollten nur bei quälendem Reizhusten kurzfristig verwendet werden, wenn es von einem Arzt verschrieben wurde.
Hustenanfälle nachts vorbeugen
Um nächtlichen Reizhusten zu vermeiden, gibt es einige einfache Maßnahmen, die helfen können. Es ist ratsam, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um die Schleimhäute feucht zu halten, die bei zu starker Austrocknung schnell gereizt sind. Beruhigende Tees wie Salbeitee können auch dazu beitragen, die Atemwege zu beruhigen. Zudem ist es wichtig, genug frische Luft zu haben, am besten durch längere Aufenthalte in einem Park, um den Abgasen der Straßen zu entgehen. Regelmäßiges Lüften ist ebenfalls wichtig, um Staub und andere Reize wie Tierhaare zu entfernen, die Husten verursachen können. Wenn Du allergisch auf Tierhaare reagierst, kann das Aufziehen eines zusätzlichen Bezugs auf dem Bett helfen, um Bettwäsche, Kissen und Decken vor Staub und Tierhaaren zu schützen. Ein gesunder Lebensstil und das Vermeiden von Rauchen sind unabdingbar, da Rauchen die Atemwege chronisch reizt und die Symptome verschlimmert.
Reizhusten nachts Hausmittel
Hustenanfälle nachts können natürlich auch störend für den Lebenspartner oder Mitbewohner sein. Ein Hausmittel kann schnell Linderung schaffen und ist meistens schnell zur Hand.
Hustentees
Das wohl einfachste Hausmittel gegen nächtlichen Reizhusten sind Hustentees, die auch bei trockenem Husten eine lindernde Wirkung haben. Empfohlen werden oft Salbeitee, Kamillentee oder Thymiantee.
Inhalation
Inhalieren kann als wirksames Hausmittel gegen nächtlichen Husten eingesetzt werden. Dazu werden oft Salbeiblätter oder Kochsalz in heißem Wasser aufgegossen und die freigesetzten Dämpfe werden durch die Nase eingeatmet. Die Befeuchtung der Schleimhäute und die Wirkstoffe können zur Beruhigung der Atemwege beitragen.
Kartoffelwickel
Auch ein Kartoffelwickel kann helfen, nächtliche Hustenanfälle zu reduzieren. Dazu wird eine gekochte warme Kartoffel in ein Tuch gewickelt und auf die Brust gelegt. Die Wärme wirkt krampflösend und entspannt die Muskulatur der Lunge, wodurch nächtlicher Reizhusten reduziert werden kann.
Honig
Auch bei Reizhusten kann es helfen, regelmäßig Honig zu sich zu nehmen. Dieser enthält entzündungshemmende Stoffe und kann damit Reizungen lindern. Man kann ihn pur, im Tee oder in einem Glas Wasser aufgelöst verwenden.
Lutschbonbons
Lutschbonbons mit Salbei oder anderen hustenhemmenden Stoffen können ebenfalls als Hustenstiller nachts verwendet werden. Die Wirkstoffe und die erhöhte Speichelproduktion wirken befeuchtend auf den Hals- und Rachenraum und können auch Schmerzen lindern.
Luftbefeuchter
Trockene Raumluft und Heizungsluft können die Schleimhäute zusätzlich austrocknen, was das Husten nachts zusätzlich verschlimmern kann. Ein Luftbefeuchter oder eine Schüssel Wasser im Zimmer über der Heizung können helfen, die Luftfeuchtigkeit in deinem Schlafzimmer zu erhöhen.
Was rät der Medizinexperte bei Reizhusten nachts?
In der Regel entsteht Reizhusten aufgrund einer Erkältung oder anderen Atemwegserkrankungen und ist daher meistens harmlos. Dennoch sollte bei lang anhaltendem oder chronischem Husten ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären. Eine gute Luftqualität und Sauberkeit im Schlafzimmer können helfen, den Reizhusten zu reduzieren. Auch ein Luftbefeuchter kann eine gute Lösung sein, insbesondere wenn die Heizungsluft im Winter die Schleimhäute stark austrocknet.
