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Schlafmedizin und Schlafmediziner

Bestimmt hast Du im Zusammenhang mit Schlafstörungen schon mal von der Schlafmedizin gehört. Dabei handelt es sich um ein interdisziplinäres Fachgebiet, welches sich mit der Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen befasst. In diesem Artikel erfährst Du mehr über die Schlafmedizin und wann es sinnvoll ist, einen Schlafmediziner aufzusuchen.

Das Wichtigste zu Schlafmedizin und Schlafmediziner

  • Ein gesunder und erholsamer Schlaf ist wichtig für die körperlichen und geistigen Funktionen des Körpers.
  • Es gibt zahlreiche Schlafstörungen, welche unterschiedliche Behandlungsmaßnahmen erfordern.
  • Schlafmedizner haben eine zusätzliche Weiterbildung und verfügen damit das notwendige Wissen über Schlafstörungen und ihre Diagnose und Therapie.
  • Bei Schlafstörungen solltest Du zuerst Deinen Hausarzt aufsuchen, welcher dann eine Überweisung ins Schlaflabor vornehmen kann.

Was bedeutet Schlafmedizin?

Die Schlafmedizin ist ein medizinischer Fachbereich, welcher sich mit Ursachen, Folgen, Diagnose und Therapie von Schlafstörungen beschäftigt. Hierzu gehören z.B. die Schlafapnoe, Insomnie und Narkolepsie. Um die geeignete Therapie für die vorliegende Schlkafstöung zu finden, erfolgt eine ausführliche Untersuchung der Schlafgewohnheiten und -muster.

Die Lehre vom Schlaf wird als Somnologie bezeichnet. Dazu gehört neben der Schlafmedizin auch die Schlafforschung.

Was ist ein Schlafmediziner?

Die Ärzte, die in der Schlafmedizin tätig sind, werden auch als Schlafmediziner bezeichnet. Dabei gibt es derzeit noch keinen offiziellen „Facharzt für Schlafmedizin“. Stattdessen können Fachärzte aus unterschiedlichen Bereichen wie Innere Medizin, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Neurologie oder Psychiatrie und Psychotherapie, sofern sie die notwendigen Spezialkenntnisse nachweisen, einen „Qualitätsnachweis Somnologie“ von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) erhalten. Dafür ist eine Zusatz-Weiterbildung in der Schlafmedizin notwendig.

Wie kann man Schlafmediziner werden?

Um Schlafmedziner zu werden ist zunächst ein Abschluss als Arzt notwendig, indem ein Studium der Humanmedzin abgeschlossen wird. Anschließend folgt eine Facharztausbildung in einem der folgenden Bereichen:

  • Facharzt für Allgemeinmedizin
  • Fach­a­rzt für Hals-Nasen-Ohren­heil­kunde
  • Fach­a­rzt für Innere Medi­zin
  • Fach­a­rzt für Innere Medi­zin und Pneu­mo­lo­gie
  • Fach­a­rzt für Neuro­lo­gie
  • Fach­a­rzt für Psych­ia­trie und Psycho­the­ra­pie
  • Fach­a­rzt für Kinder- und Jugend­me­di­zin
  • Fach­a­rzt für Kinder- und Jugend­psych­ia­trie und -psycho­the­ra­pie

Nach Abschluss der Facharztausbildung wird eine zusätzliche Weiterbildung von 18 Monaten absolviert, um die nötigen Spezialkenntnisse über Schlafstöungen und ihre Klassifikation, Diagnostik und Therapie zu erlangen.

Was macht ein Schlafmediziner?

Ein Schlafmediziner diagnostiziert und behandelt die vorliegende Schlafstörung, wofür in erster Linie eine ausführliche Anamnese erhoben wird. Anschließend wird ein körperlicher und psychopathologischer Befund erhoben. Beide Methoden gehören zu den wichtigsten diagnostischen Mitteln der Schlafmedizin.

Schlafmedizin und Schlafmediziner

Um die Schlafstrukturen beurteilen zu können, wird oftmals eine Polysomnographie im Schlaflabor durchgeführt. Dabei werden während des Schlafens verschiedene körperliche Funktionen, wie z.B. die Gehirnaktivität (EEG), Herzaktivität (EKG), Augenbewegung (EOG), Muskeltonus (EMG) und Atemmuster gemessen. Mithilfe dieser Informationen kann die Ursache von Schlafstörungen erkannt und dementsprechend behandelt werden. Darüber hinaus kann ein Schlafmediziner auch verschiedene Tests durchführen, um die Schläfrigkeit zu messen und bestimmte Fragebögen anwenden, um die die Schlafstörungen auf psychosozialer Ebene zu erfassen.

Wann ist es ratsam einen Schlafmediziner aufzusuchen?

Doch ab wann sollte man einen Schlafmediziner aufsuchen? Dafür spielt nicht unbedingt die Schlafdauer eine Rolle, sondern die Schlafqualität. Dies kannst Du anhand der Erholsamkeit des Schlafs und bestimmten Symptomen, wie z.B. Tagesmüdigkeit, Nervosität, Erschöpfung und Konzentrationsproblemen beurteilen.

Wenn Du also öfter unter Schlafproblemen leidest und Dich dadurch in deinen Alltag eingeschränkt fühlst, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Dabei sollte der erste Weg zum Hausarzt führen, welcher dann eine ausführliche Anamnese erhebt und körperliche Untersuchungen durchführt. Aufgrund dieser Informationen beurteilt der Hausarzt, ob es notwendig ist, den Patienten in ein Schlaflabor zu überweisen.

Wie findest Du einen geeigneten Schlafarzt in Deiner Nähe?

Um einen geeigneten Schlafarzt in Deiner Nähe zu finden, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die im Folgenden aufgelistet sind:

  • Online-Recherche: Suche online nach Schlafmedizinern in Deiner Nähe. So kannst Du Dir auch Bewertungen durchlesen, um zu schauen, ob ehemalige Patienten mit der Behandlung zufrieden waren.
  • Frage Deinen Hausarzt: Bei Schlafstörungen solltest Du in erster Linie Deinen Hausarzt aufsuchen, welcher dann eine Überweisung zu einem geeigneten Schlafmediziner vornehmen kann.
  • Frage Freunde und Familie: Gegebenenfalls hast Du Bekannte, Freunde oder Familienmitglieder, welche bereits Erfahrung mit Schlafstörungen haben.
  • Kontaktiere Deine Krankenkasse: Die Krankenkasse kann Dir Auskunft über verschiedene Schlafmediziner in Deiner Nähe geben.
  • Vergleiche die Schlafmediziner: Verschaffe Dir einen Überblick über mehrere Schlafmedziner, um Dir anschließend einen nach persönlichen Präferenzen auszusuchen.

Wer übernimmt die Kosten im Schlaflabor?

Wenn eine Untersuchung und Behandlung im Schlaflabor nötig ist, werden die Kosten in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. So bleibt nur noch ein Eigenbeitrag, den man als Patient selbst zahlen muss, wie es auch bei allen anderen Krankenhausaufenthalten notwendig ist.

Um genauere Informationen über die Kosten zu erhalten, kannst Du Deine zuständige Krankenkassen kontaktieren.

Welche Schlafmedizin-Zentren gibt es in welchen Städten?

Es gibt eine Reihe von Kliniken und Praxen, die sich auf die Diagnostik und Behandlung von Schlafstörungen spezialisiert haben. Im Folgenden sind verschiedene Schlafmedizin-Zentren in den jeweiligen Städten aufgelistet.

1. Schlafmedizin Berlin

  • Charité – Universitätsmedizin Berlin
  • Vivantes Klinikum Neukölln
  • HNO-Klinik im Helios Klinikum Berlin-Buch
  • Immanuel Klinik Berlin
  • MEOCLINIC in Berlin-Mitte

2. Schlafmedizin Düsseldorf

  • Universitätsklinikum Düsseldorf
  • Klinik am Rhein
  • Asklepios Kliniken Düsseldorf
  • DRK Kliniken Düsseldorf
  • St. Vinzenz Krankenhaus Düsseldorf

3. Schlafmedizin München

  • Klinikum der Universität München
  • Helmholtz Zentrum München
  • Asklepios Kliniken München
  • St. Georg Klinik München
  • Klinik am Eichert

4. Schlafmedizin Köln

  • Universitätsklinikum Köln
  • St. Marien-Hospital Köln
  • DRK Kliniken Köln
  • Asklepios Kliniken Köln
  • St. Vinzenz Krankenhaus Köln

5. Schlafmedizin Hamburg

  • Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
  • Asklepios Kliniken Hamburg
  • Helios Kliniken Hamburg
  • St. Georg Krankenhaus Hamburg
  • Marienkrankenhaus Hamburg

6. Schlafmedizin Frankfurt

  • Universitätsklinikum Frankfurt
  • Kliniken des Main-Taunus-Kreises
  • Asklepios Kliniken Frankfurt
  • Hochtaunuskliniken
  • Marienhospital Frankfurt

7. Schlafmedizin Hannover

  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
  • St. Joseph Krankenhaus Hannover
  • Asklepios Kliniken Hannover
  • Klinikum Region Hannover
  • Klinik für Neurologie und Schlafmedizin

8. Schlafmedizin Marburg

  • Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM)
  • Philipps-Universität Marburg
  • Helios Kliniken Marburg
  • Klinikum Marburg
  • Marburger Diakonissenhaus

9. Schlafmedizin Osnabrück

  • Klinikum Osnabrück
  • Asklepios Kliniken Osnabrück
  • St. Franziskus-Hospital Osnabrück
  • Kliniken für Neurologie und Psychiatrie
  • Marienhospital Osnabrück

10. Schlafmedizin Stuttgart

  • Universitätsklinikum Stuttgart
  • Kliniken Esslingen-Nürtingen
  • Asklepios Kliniken Stuttgart
  • Helios Kliniken Stuttgart
  • Klinikum Stuttgart

Medizinischer Faktencheck: So viele Schlafmediziner gibt es in Deutschland

  • In Deutschland haben ca. 1.400 Ärzte die Zusatzbezeichnung ,,Schlafmedizin“.
  • 9,4% der Arbeitnehmer in Deutschland leiden unter Schlafstörungen.
  • In Deutschland gibt es mehr als 300 Schlaflabore, welche von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) zertifiziert wurden.
Quellen

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Derya Sadoun

Ich heiße Derya Sadoun und studiere seit 2019 Zahnmedizin, da es schon immer mein Wunsch war, in einem wissenschaftlichen Bereich tätig zu sein. Hier lerne ich auch das wissenschaftliche Arbeiten, wodurch ich den aktuellen Forschungsstand bestimmter Themen nachvollziehen kann. Ehrenamtlich bin ich in dem Verein ,,Verband kurdischer Ärzte in Deutschland“ tätig, in dem wir uns unter anderem um die Verbesserung der medizinischen Versorgung in den kurdischen Gebieten kümmern.