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Wadenkrämpfe nachts

Wachst Du nachts häufig aufgrund von plötzlichen Wadenkrämpfen auf? Dann bist Du nicht allein. Nächtliche Wadenkrämpfe sind ein weitverbreitetes Problem, von dem viele Menschen betroffen sind. Sie sind nicht nur schmerzhaft, sondern können auf Dauer auch den Schlaf stören. Hier erfährst Du, wieso Wadenkrämpfe überhaupt auftreten und was Du dagegen unternehmen kannst.

Das Wichtigste zu Wadenkrämpfe in der Nacht im Überblick 

  • Nächtliche Wadenkrämpfe sind schmerzhafte, plötzliche Kontraktionen der Muskulatur in den Waden.
  • Die Ursachen können vielfältig sein, wie z.B. Elektrolyt- oder Mineralstoffmangel, Dehydration oder Grunderkrankungen wie Diabetes oder Niereninsuffizienz.
  • Ein gesunder Lebensstil kann vorbeugend wirken, wie z.B. ausgewogene Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und Vermeidung von Alkohol und Rauchen.
  • Bei einem akuten Wadenkrampf nachts kann das Dehnen und Massieren der betroffenen Muskeln helfen.
  • Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn Wadenkrämpfe regelmäßig auftreten und von weiteren Symptomen begleitet werden.

Was versteht man unter Wadenkrämpfen?

Unter einem Wadenkrampf versteht man eine unwillkürliche und schmerzhafte Kontraktion der Wadenmuskulatur, die plötzlich auftritt und für wenige Sekunden bis mehrere Minuten andauern kann. Der Wadenkrampf tritt oftmals mitten in der Nacht auf und verschwindet meist von selbst.

Wadenkrämpfe nachts

Welche Ursachen stecken hinter Wadenkrämpfe nachts?

In den meisten Fällen sind die Ursachen für Wadenkrämpfe harmlos, wie z.B. ein intensives Training oder Flüssigkeitsmangel. Jedoch können sie auch ein Symptom für ernsthafte Erkrankungen sein. Aus diesem Grund sind im Folgenden einige mögliche Ursachen für nächtliche Wadenkrämpfe näher erläutert.

Dehydration

Oftmals steckt eine Dehydration hinter einem Wadenkrampf. Der Flüssigkeitsmangel führt dazu, dass sich das Blut verdickt und dadurch weniger Sauerstoff zu den Muskeln transportiert werden kann. Zusätzlich kommt es dadurch zu einem Ungleichgewicht im Mineralstoffhaushalt, was letztendlich zu Wadenkrämpfen führen kann.

Überanstregung der Muskeln

Eine übermäßige körperliche Belastung wie z.B. ein intensives Training, kann nächtliche Wadenkrämpfe hervorrrufen, da die Muskelfasern in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.

Mineralmangel

Die Ursache von Krämpfen liegt oft in einem Mangel bzw. Ungleichgewicht wichtiger Mineralien wie Kalium, Natrium, Magnesium und Calcium. Unter diesen Mineralien ist ein Magnesiummangel am häufigsten für Krämpfe verantwortlich.Aber wieso ist das Mageniusm so wichtig?

Magnesium spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation der Muskelkontraktionen. Es sorgt dafür, dass die Nervenzellen die Signale an die Muskeln richtig weiterleiten und die Kontraktionen beendet werden, indem es den Einstrom von Calciumionen hemmt. Die Calciumionen setzen nämlich eine Kaskade von biochemischen Reaktionen in Gang, die letztendlich zur Kontraktion der Muskulatur führen. Wenn der Körper nicht genug Magnesium besitzt, können die Calciumionen nicht richtig kontrolliert werden und es kommt zu anhaltenden Muskelkontraktionen, wie z.B. nächtlichen Wadenkrämpfen.

Schwangerschaft

Auch Schwangere sind häufig von nächtlichen Wadenkrämpfen betroffen. In der Regel treten sie erst ab der zweiten Schwangerschaftshälfte aufgrund eines Magnesium- oder Calciummangels auf. Eine weitere mögliche Ursache ist eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme. Da es auf Dauer zu Erschöpfung, Müdigkeit und einen gestörten Schlaf kommen kann, ist eine ärztliche Beratung sinnvoll, um die nächtlichen Wadenkrämpfe vorzubeugen.

Wadenkrämpfe nachts

Störungen und Erkrankungen der Nerven

Zudem gibt es Nervenstörungen und -erkrankungen, wie z.B. periphere Neuropathie und Restless-Legs-Syndrom, welche nächtliche Wadenkrämpfe verursachen können.

Die periphere Neuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems, die durch Nervenschäden verursacht wird. Das Restless-Legs-Syndrom ist eine neurologische Erkrankung, die durch unangenehme Empfindungen in den Beinen und einem unwiderstehlichen Drang zum Bewegen gekennzeichnet ist. Beide Erkrankungen können sich mit nächtlichen Wadenkrämpfen einhergehen.

Bestimmte Erkrankungen

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Erkrankungen, welche mit nächtlichen Wadenkrämpfen einhergehen können, wie z.B. Diabetes mellitus oder Niereninsuffizienz. Beide Erkrankungen haben einen Einfluss auf den Elektrolythaushalt des Körpers.

Bei Diabetes kann der hohe Blutzuckerspiegel den Körper dehydrieren und den Elektrolythaushalt stören. Insbesondere ein niedriger Kaliumspiegel kann zu Krämpfen führen.

Unter einer Niereninsuffizienz versteht man eine eingeschränkte Funktion der Niere, sodass Abfallprodukte und überschüssige Flüssigkeit nicht mehr richtig aus dem Körper gefiltert werden können. Dies kann zu einer Ansammlung von Abfallprodukten und einer Veränderung des Elektrolythaushalts führen.

Alkoholismus

Zudem sind Wadenkrämpfe nach Alkohol nicht unüblich. Durch übermäßigen Alkoholkonsum scheidet der Körper Wasser und wichtige Elektrolyte wie Kalium und Magnesium aus. Dies führt schließlich zu Dehydration und Elektrolytungleichgewichten.

Soforthilfe: Was tun bei einem akuten Wadenkrampf?

Bei einem akuten Wadenkrampf gibt es mehrere Soforthilfe-Maßnahmen, die Du ergreifen kannst:

  1. Massage: Massiere Deine Wade, um die Durchblutung zu fördern und den Muskel zu entspannen.
  2. Wärme: Ein warmes Bad, warme Kompressen oder ein warmes Handtuch fördern ebenfalls die Durchblutung, sodass der Krampf gelöst werden kann.
  3. Dehnung: Versuche, den Muskel gegen die Krampfrichtung zu dehnen, um den Krampf zu lösen.
  4. Magnesiumpräparaten: Nehme, falls vorhanden und ärztlich verordnet, Deine Magnesiumpräparate ein.
  5. Verwende schmerzstillende Salben: Dies solltest Du nur in Absprache mit einem Arzt oder Apotheker tun.  

Wie kann man nächtliche Wadenkrämpfe vorbeugen?

Ein Wadenkrampf in der Nacht kann sehr unangenehm sein. Aus diesem Grund gibt es verschiedene Maßnahmen, die Dir dabei helfen können, um Wadenkrämpfe vorzubeugen.

Hierbei kann eine ausgewogene Ernährung hilfreich sein, da dadurch ausreichend Mineralstoffe aufgenommen werden. Insbesondere magnesiumhaltige Lebensmittel wie Nüsse und Vollkornprodukte sollten bevorzugt werden. Es ist auch wichtig, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Versuche, zwischen zwei und drei Litern Wasser pro Tag zu trinken, wobei dies je nach Körpergröße und -gewicht variieren kann.

Um das Risiko von Wadenkrämpfen zu reduzieren, ist es sinnvoll, auf das Rauchen zu verzichten, da dies zu einer Verengung der Gefäße führen kann. Der Konsum von Alkohol sollte auch in Maßen erfolgen. Schließlich kann es hilfreich sein, die betroffenen Muskelgruppen durch gezielte Gymnastikübungen zu stärken.

Wadenkrämpfe nachts

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

In der Regel besteht bei nächtlichen Wadenkrämpfen kein Grund zu Sorge, da sie schon durch Selbsthilfemaßnahmen, wie z.B. eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr, gelindert werden können.

Sobald die Wadenkrämpfe jedoch häufiger auftreten und schwerwiegender werden, besonders wenn sie von anderen Symptomen wie Schmerzen, Schwellungen oder Taubheitsgefühl begleitet werden, solltest Du einen Arzt aufsuchen. In solchen Fällen kann dies ein Symptom für eine Erkrankung wie periphere Neuropathie, Restless-Legs-Syndrom oder Niereninsuffizienz sein.

Was kann der Arzt tun?

Je nach der vorliegende Ursache kann der Arzt unterschiedliche Maßnahmen ergreifen, um die nächtlichen Wadenkrämpfe zu behandeln. Zudem ist es oftmals schwer, die ganaue Ursache zu identifizieren.

Liegt eine Grunderkrankung, wie Diabetes mellitus oder Niereninsuffizienz vor, erfolgt eine geeignete Therapie. Bei einem Verdacht auf ein Elektrolyt- bzw. Magnesiummangel erfolgt eine Blutuntersuchung und gegebenenfalls Supplementierung mit Magnesiumpräparaten. In einigen Fällen können auch muskelentspannende Medikamente verschrieben werden.

Wadenkrämpfe nachts

Medizinischer Faktencheck: Wie häufig treten Wadenkrämpfe in der Nacht auf?

  • Nächtliche Wadenkrämpfe sind ein weitbreitetes Problem.
  • Davon sind ca. 2,8 Mio. Menschen in Deutschland ein oder mehrmals pro Monat betroffen.
  • Darüber hinaus nehmen die Wadenkrämpfe mit zunehmendem Alter zu.

Was rät der Medizinexperte bei nächtlichen Wadenkrämpfen?

Nächtliche Wadenkrämpfe können aufgrund von unterschiedlichen Ursachen auftreten. Sobald Du öfter davon betroffen bist, ist es sinnvoll, auf einen gesünderen Lebensstil zu achten. Hierzu zählen z.B. eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Trinkmenge und regelmäßige Bewegung. Oftmals reichen diese Maßnahmen schon aus, um die Wadenkrämpfe zu minimieren. Jedoch ist es wichtig zu beachten, dass ernsthafte Erkrankungen hinter den Wadenkrämpfen stecken können. Wenn die Krämpfe stärker, häufiger und schmerzhafter werden, solltest Du nicht zögern, einen Arzt aufzusuchen.

Quellen

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  • DGSM, S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen, Version 2.0, August 2017
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  • Brandes, R., Lang, F., Schmidt R. (2019). Physiologie des Menschen mit Pathophysiologie (32. Aufl.). Heidelberg: Springer
  • Speckmann, E., Hescheler, J., Köhling, R. (2013) Physiologie Das Lehrbuch (6. Aufl.). München: Elsevier
  • Potenzialanalyse Wadenkrämpfe der GfK im Auftrag von Klosterfrau, Online Interviews mit n=3.711 Teilnehmern, Herbst 2017
  • https://www.stada.de/gesundheit/lexikon/w/wadenkrampf#:~:text=Die%20häufigste%20Ursache%20der%20quälenden,Einseitiger%20Ernährung%20(Diäten)
  • https://www.gute-nacht-wadenkrampf.de/wadenkraempfe.html