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Kalte Füße im Bett

Kalte Füße nachts im Bett sind unangenehm und können den Schlaf erheblich stören. Manche Menschen sind besonders anfällig dafür, während andere eher nicht davon betroffen sind. In diesem Artikel erfährst Du, was überhaupt die Ursachen sind und wie Du Deine Füße am besten warm halten kannst.

Das Wichtigste zu kalten Füßen im Bett im Überblick

  • Kalte Füße im Bett sind ein häufiges Problem und können aufgrund von unterschiedlichen Ursachen auftreten.
  • So können sie z.B. aufgrund von Erkrankungen, wie die Atherosklerose oder periphere arterielle Verschlusskrankheiten auftreten.
  • Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung kann vorbeugend wirken.
  • Zudem kann Rauchen kalte Füße verursachen, weswegen ein Rauchstopp ratsam ist.
  • Darüber hinaus kann das Tragen von warmen Socken und das Verwenden einer Wärmeflasche hilfreich sein.
  • Bei anhaltenden oder begleitenden Symptomen sollte ein Arzt konsultiert werden.

Kalte Füße im Bett: Was versteht man darunter?

Kalte Füße nachts im Bett beschreiben ein unangenehmes Empfinden von Kälte in den Füßen während des Schlafens oder Ruhephasen im Bett. Obwohl die Umgebungstemperatur normal ist, fühlen sich die Füße kalt an, was sich auf unterschiedliche Gründe zurückführen lässt.

Ursache: Wieso hast Du kalte Füße im Bett?

Kalte Füße im Bett können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, die von harmlos bis zu ernsthafte Erkrankungen reichen können. Im Folgenden werden wir uns einige mögliche Ursachen genauer anschauen:

1. Schilddrüse

Die Schilddrüse ist ein endokrines Organ, welches die Hormone für den Stoffwechsel und Körperwachstum produziert. Sie bildet die Schilddrüsenhormone T3, T4 und Calcitonin. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) wird zu wenig T3 und T4 produziert, wodurch unter anderem eine Kälteintoleranz entsteht. Auch eine Gewichtszunahme, gesteigerte Ermüdbarkeit und kühle Haut gehen häufig mit einer Schilddrüsenunterfunktion einher.

2. Vitmaninmangel

Immer kalte Füße im Bett können auch durch ein Vitaminmangel ausgelöst werden. Vor allem ein Mangel an Vitamin B12, Vitamin D, Eisen oder Magnesium können kalte Füße zur Folge haben. Ein Eisenmangel kann zu einer schlechteren Sauerstoffversorgung des Gewebes führen und die Kälteempfindlichkeit erhöhen. Auch ein Mangel an Vitamin D und Magnesium kann die Durchblutung beeinflussen und zu kalten Extremitäten führen. Vitamin B12 ist an der Bildung der roten Blutkörperchen beteiligt, sodass sich ein Mangel durch Blutbildungsstörungen und so durch kalte Füße bemerkbar machen kann.

3. Gefäßerkrankung

Darüber hinaus führen auch Gefäßerkrankungen, wie z.B. Atherosklerose und periphere arterielle Verschlusskrankheit, zu kalten Füßen. Bei der Arteriosklerose kommt es durch fetthaltige Ablagerungen in den Blutgefäßen zu einer Verengung und Verhärtung der Blutgefäße. Dadurch wird der Blutfluss beeinträchtigt, sodass es unter anderem zu kalten Füßen im Bett kommen kann. Weitere Komplikationen sind z.B. die Koronare Herzerkrankung und Herzinfarkt. Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit ist ein Blutgefäß direkt in den Beinen oder Armen verengt oder sogar komplett verschlossen, sodass es zu Durchblutungsstörungen in den Füßen kommt. Dies kann ebenfalls dazu führen, dass Du kalte Füße nachts im Bett hast.

 

Kalte Füße im Schlaf - Durchblutung

Eine weitere Gefäßerkrankung, die kalte Füße verursacht, ist das Raynaud-Syndrom. Hier werden aufgrund einer krampfartige Engstellung der Blutgefäße die Finger und Zehen schlechter mit Blut versorgt. Ausgelöst wird das Syndrom vor allem durch Hormone und Kälte oder Stress. Typische Symptome sind beispielsweise das plötzliche Auftreten von Blässe und die bläuliche Verfärbung der Finger und Zehen. Blutgefäßes

4. Diabetes

Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch hohe Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Normalerweise reguliert der Körper den Blutzuckerspiegel mithilfe des Hormons Insulin. Bei Diabetes ist entweder die Produktion von Insulin gestört oder die Zellen des Körpers reagieren nicht richtig auf das Insulin (Insulinresistenz), was zu einem Ungleichgewicht des Blutzuckerspiegels führt. Durch den hohen Blutzuckerspiegel können auch die Blutgefäße geschädigt werden und eine periphere Gefäßerkrankung verursachen. Dies führt zu einer Beeinträchtigung des Blutflusses zu den Extremitäten, einschließlich der Füße.

5. Angst und Stress

Angst und Stress können zu einer Vielzahl von körperlichen Reaktionen führen und kalte Füße im Bett sind eine mögliche Auswirkung. Sobald Du gestresst oder ängstlich ist, werden Hormone wie Adrenalin freigesetzt, die die Blutgefäße verengen und den Blutfluss zu den Extremitäten, einschließlich der Füße, reduzieren können. Dies kann zu einem Gefühl von Kälte in den Füßen führen, auch wenn die Umgebungstemperatur normal ist.

Wie verursacht Rauchen kalte Füße?

Der Konsum von Tabak hat zahlreiche Auswirkungen auf den Körper. So werden Entzündungsreaktionen im Körper ausgelöst und reaktive Sauerstoffspezies gebildet, welche die Zellen schädigen können. Zudem kann auch die Funktion der Blutgefäße beeinträchtigt werden, was zu Durchblutungsstörungen und somit zu kalten Füßen führen kann. Auf diese Weise steigt das Risiko, an Atherosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken.

Wie sieht es mit E-Zigaretten aus?

In der Studie „Short-term e-cigarette vapour exposure causes vascular oxidative stress and dysfunction: evidence for a close connection to brain damage and a key role of the phagocytic NADPH oxidase (NOX-2)“ aus 2020 wurden Mäuse E-Zigarettendampf ausgesetzt und die unterschiedlichen Auswirkungen beobachtet. Hierbei zeigte sich ebenfalls eine Erhöhung des oxidativen Stresses, wobei das toxische Aldehyd Acrolein eine wichtige Rolle spielen soll. Demnach haben auch E-Zigaretten negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, die Lunge und die Blutgefäße im Gehirn.¹

Weitere Ursachen für kalte Füße

Kalte Füße treten oftmals nicht nur im Bett auf, sondern auch in anderen Situationen. Diese werden im Folgenden genauer geschildert.

Kalte Füße im Winter

Kalte Füße im Winter treten aufgrund der tieferen Temperaturen und der schlechteren Durchblutung häufiger auf. Um dies zu vermeiden, ist es ratsam, warme Schuhe und dicke Socken zu tragen. Das Tragen von wärmenden Einlegesohlen und das Vermeiden von nassen oder kalten Oberflächen kann ebenfalls hilfreich sein.

 

Kalte Füße im Winter - Spaziergang

Kalte Füße im Sommer

Kalte Füße im Sommer können auf eine übermäßige Klimatisierung in Innenräumen oder durch den Kontakt mit kalten Böden oder Oberflächen zurückzuführen sein. Gymnastikübungen und Bewegung können dabei helfen, kalte Füße im Sommer vorzubeugen.

Kalte Füße im Alter

Mit zunehmendem Alter kann die Durchblutung im Allgemeinen abnehmen, was zu kalten Füßen führen kann. Ältere Menschen sollten darauf achten, warme Schuhe und Socken zu tragen und ihre Füße regelmäßig zu bewegen, um die Durchblutung zu fördern. Es ist wichtig, bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen, da kalte Füße im Alter auch auf ernstere zugrunde liegende Erkrankungen hinweisen können, wie z.B. Durchblutungsstörungen oder Nervenschäden.

Kalte Füße im Sitzen

Beim Sitzen kann es zu einer eingeschränkten Durchblutung der Beine und Füße kommen. Um diesem Problem vorzubeugen, ist es wichtig, regelmäßige Bewegungspausen einzulegen, um kalte Füße im Sitzen zu vermeiden. Dies ist insbesondere in Berufen relevant, bei denen man längere Zeit sitzt, wie zum Beispiel Bürojobs oder bei Zug- und Busfahrern. Durch das Aufstehen, Strecken und Bewegen der Beine kann die Durchblutung wieder angeregt werden und kalte Füße vermieden werden.

Kalte Füße nachts im Bett: Was kannst Du dagegen unternehmen? 

Nun gibt es verschiedene Maßnahmen, die Du ergreifen kannst, um immer kalte Füße im Bett zu vermeiden. Beachte aber, dass diese Tipps bei ernsthaften Erkrankungen nicht ausreichend wirksam sind und ein Besuch beim Arzt notwendig ist.

Fußmassage

Eine regelmäßige Fußmassage vor dem Schlafengehen kann helfen, die Durchblutung in den Füßen zu verbessern und sie wärmer zu halten. Verwende dazu warmes Massageöl und massiere sanft die Sohlen und Fußsohlen. Dies kann Dir dabei helfen, die Blutzirkulation anzuregen und die Füße zu erwärmen.

Wärmeflasche und warme Socken

Bereite Dir für die Nacht eine Wärmeflasche mit warmem Wasser vor und lege sie an Deine Füße. Das kann Dir dabei helfen, die Füße aufzuwärmen und besser einzuschlafen. Außerdem kannst Du für die Nacht warme Socken verwenden, welche atmungsaktiv sind, um die Füße warm zu halten. Zudem gibt es spezielle Nachtsocken, die thermoregulierend sind und die Haut trotzdem atmen lassen, sodass Du während der Nacht nicht schwitzt.

Warme Socken gegen kalte Füße im Bett

Warmes Bad und Wechselduschen

Ein warmes Fußbad vor dem Schlafengehen kann die Durchblutung in den Füßen verbessern und sie so aufwärmen. Fülle dazu eine passende Schüssel mit warmem Wasser auf und tauche die Füße für etwas 10-15 Minuten ein. Zudem kannst Du Öle wie z.B. Lavendel hinzufügen, um die Entspannung zu fördern. Bei Wechselduschen lässt Du abwechselnd kaltes und warmes Wasser über die Füße laufen, was ebenfalls die Durchblutung fördert und die Wärmeregulierung verbessert.

Verwende Schlafsocken

Das Tragen von warmen und bequemen Socken im Bett kann helfen, die Füße warm zu halten. Wähle Socken aus wärmenden Materialien wie Wolle oder Fleece und achte darauf, dass sie nicht zu eng sind, sodass die Durchblutung nicht eingeschränkt wird. Schlafsocken können eine einfache und effektive Möglichkeit sein, kalte Füße in der Nacht zu verhindern.

Ausreichend trinken

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um den Körper gut durchblutet zu halten. Trinke genügend Wasser über den Tag verteilt, um eine optimale Durchblutung zu fördern und kalte Füße zu vermeiden.

Ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen kann dazu beitragen, eine gesunde Durchblutung aufrechtzuerhalten, da zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe einen Einfluss auf die Durchblutung und Blutbildung haben. Achte auf eine vielfältige Ernährung mit frischem Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Protein, um sicherzustellen, dass Dein Körper die notwendigen Nährstoffe für eine gute Durchblutung erhält.

Ausreichend Bewegung

Regelmäßige körperliche Aktivität kann die Durchblutung verbessern und die Körpertemperatur regulieren. Versuche, regelmäßig Sport oder Bewegung in Deinen Alltag einzubauen. Eine kurze Spazierrunde vor dem Schlafengehen kann dazu beitragen, die Füße aufzuwärmen und die Durchblutung anzukurbeln. Achte jedoch darauf, dass Du kurz vor dem Schlafengehen kein intensives Training machst, da sonst Dein Schlaf gestört werden kann.

Höre mit dem Rauchen auf

Durch das Aufhören mit dem Rauchen, kann die Durchblutung verbessert werden, sodass mehr warmes Blut zu den Füßen gelangen kann. Außerdem wird das Risiko für periphere arterielle Verschlusskrankheiten reduziert. Dabei solltest Du aber beachten, dass die Wiederherstellung der Gefäßgesundheit einige Zeit in Anspruch nimmt. Trotzdem ist es nie zu spät, um aufzuhören und bei Bedarf kannst Du einen Arzt konsultieren, um weitere Unterstützung und Empfehlungen zu erhalten.

Ab wann sind kalte Füße im Bett gefährlich?

Kalte Füße im Bett sind in den meisten Fällen unangenehm, aber nicht immer gefährlich. Jedoch können sie auch ein Symptom für ernstzunehmende Erkrankungen sein, die medizinisch abgeklärt werden sollten. Sobald Du also häufig unter kalten Füßen im Bett leidest oder sie von anderen Symptomen begleitet werden, wie z.B. Schmerzen, Taubheit, Kribbeln, Geschwüre und Veränderungen der Hautfarbe, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Dieser kann dann anhand von medizinischen Untersuchungen eine genaue Diagnose stellen und eine geeignete Behandlung empfehlen.

Was kann der Arzt gegen kalte Füße im Bett unternehmen?

Liegt der Verdacht vor, dass eine bestimmte Erkrankung hinter den kalten Füßen steckt, führt der Arzt unterschiedliche Untersuchungen durch.

Diagnose

In erster Linie erhebt der Arzt eine ausführliche Anamnese, um Informationen über weitere Symptome und die Ursache der kalten Füße zu erfahren. Anschließend folgen in der Regel körperliche Untersuchungen, um mögliche Anzeichen von Durchblutungsstörungen, Nervenproblemen oder anderen auffälligen Befunden zu erkennen. Je nach den erhobenen Informationen folgen zusätzliche Untersuchungen, wie z.B. ein Blutbild und Ultraschall.

Therapie

Die Therapie richtet sich nach der vorliegenden Ursache und kann beispielsweise Lebensstiländerungen, Medikamente oder chirurgische Eingriffe erfordern. So werden bei Durchblutungsstörungen je nach Patient Medikamente verschrieben und/oder eine Bewegungstherapie empfohlen. Bei Schilddrüsenproblemen und Diabetes ist häufig eine Hormonersatztherapie notwendig. Die Arteriosklerose wird in der Regel durch Lebensstilveränderungen (z.B. regelmäßige Bewegung, Gewichtsnormalisierung und Ernährungsumstellung) und medikamentös behandelt. Außerdem können invasive Methoden nötig sein, um die Durchblutung wiederherzustellen.

Medizinischer Faktencheck: Wie häufig sind kalte Füße im Bett?

  • Kalte Füße sind ein häufiges Problem mit verschiedenen Ursachen. Eine häufige Ursache ist Arteriosklerose, bei der es zu Gefäßverkalkungen kommt.
  • Atherosklerose tritt besonders häufig in westlichen Ländern auf und betrifft etwa 10% der Bevölkerung.
  • Zudem leiden ältere Menschen häufiger darunter. So sind etwa 20% der über 70-Jährigen von der Atherosklerose betroffen.

Was rät der Medizinexperte?

Kalte Füße sind keine Seltenheit und können aufgrund verschiedener Ursachen auftreten. Um dem vorzubeugen, ist es sinnvoll, einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Dazu gehört einerseits eine ausgewogene Ernährung, um einen Vitaminmangel zu vermeiden, und andererseits regelmäßige Bewegung, um die Durchblutung anzuregen. Rauchen kann ebenfalls zu kalten Füßen führen, daher ist es ratsam, damit aufzuhören. Zudem gibt es bestimmte Situationen, in denen kalte Füße häufiger auftreten, wie zum Beispiel im Winter oder mit zunehmendem Alter. Beachte jedoch, dass kalte Füße auch ein Symptom für bestimmte Erkrankungen sein können. Wenn das Problem also häufig auftritt oder von anderen Symptomen begleitet wird, solltest Du einen Arzt aufsuchen.

Quellen

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