Schlaf ist bedeutend für unsere Gesundheit, sowohl psychisch als auch körperlich. Jedoch haben viele Menschen mit Schlafproblemen zu kämpfen, wie etwa 80% der Arbeitnehmer in Deutschland. Hier kommt das Schlaftraining und Schlafcoaching ins Spiel! Sie können dabei helfen, gesunde Schlafgewohnehiten zu entwickeln und einen erholsamen Schlaf zu erreichen. In diesem Artikel erfährst du, was genau ein Schlaftrainer oder Schlafcoach ist und wie du den passenden für dich finden kannst.
Das wichtigste zu Schlaftraining und Schlafcoaching
- Beim Schlaftraining und Schlafcoaching handelt es sich um Maßnahmen, um die Schlafqualität zu verbessern.
- Ein Schlaftraining fokussiert sich auf eine Änderung der Schlafgewohnheiten und das Erlernen von Stressbewältigungsstrategien.
- Ein Schlafcoaching konzentriert sich darauf, die vorliegenden Schlafprobleme zu analysieren und zu lösen.
- Dabei sollte zwischen Schlaftraining und Schlafcoaching bei Erwachsenen und Kindern unterschieden werden, da sie unterschiedliche Ziele verfolgen.
- Um ein zertifizierter Schlaftrainer oder Schlafcoach zu werden, benötigt man eine abgeschlossene Ausbildung bei einer geeigneten Organisation und ein Abschlusszertifikat.
Was ist ein überhaupt ein Schlaftraining und Schlafcoaching?
Schlaftraining und -coaching sind beides Methoden, um die Schlafqualität und -gewohnheiten zu verbessern. Sie bieten sich vor allem für Personen an, die unter Schlafproblemen leiden, sich aber keine Schlafstörung diagnostizieren lässt. Zudem unterscheidet sich das Schlafcoaching bei Kindern und Erwachsenen, da unterschiedliche Schlafbedürfnisse vorliegen. So richtet sich beispielsweise das Schlafcoaching bei Babys und Kindern danach, dass sie lernen, ohne die Hilfe der Eltern einzuschlafen.
Unterschied zwischen Schlaftraining und Schlafcoaching
Ein Schlaftraining und Schlafcoaching haben das gemeinsame Ziel, die Schlafqualität zu verbessern. Obwohl die Begriffe oft synonym verwendet werden, gibt es jedoch subtile Unterschiede. Ein Schlaftraining zielt darauf ab, generelle Schlafgewohnheiten zu verbessern, während ein Schlafcoaching individuelle Schlafprobleme anspricht und spezielle Lösungen anbietet.
Was macht ein Schlafcoaching?
Ein Schlafcoaching ist eine Art von Beratung, bei dem ein Schlafexperte oder ein Coach mit einem Erwachsenen zusammenarbeitet, um spezifische Schlafprobleme zu lösen. Dazu gehört z.B. eine Anpassung des Schlafrhythmus und Schlafumgebung. Das Ziel des Schlafcoachings ist es, individuelle Lösungen für Schlafprobleme zu finden und das Schlafverhalten dauerhaft zu verbessern.
Ein Schlafcoach informiert über Schlaf und analysiert Schlafprobleme, um Empfehlungen für die Lösung der Probleme zu geben. In einer Studie zur Evaluierung eines Schlafcoaching-Programms in der Bundeswehr wurde festgestellt, dass das Wohlbefinden durch das Coaching verbessert werden konnte.¹
Was macht ein Schlaftraining?
Ein Schlaftraining bezieht sich in der Regel auf Methoden, bei der Erwachsene lernen, ihre Schlafgewohnheiten zu ändern, um ihre Schlafqualität zu verbessern. Hierbei werden z.B. Methoden zur Stressbewältigung und Entspannungsübungen erlernt.
Das erste deutschsprachige Schlaftraining „Studieren wie im Schlaf“ (SWIS) wurde speziell für Studierende entwickelt, um ihnen bei Schlafproblemen zu helfen. Das Schlaftraining, welches aus sechs Sitzungen besteht, kombiniert kognitive Verhaltenstherapie und hypnotherapeutische Elemente. Während dieser Sitzungen werden unter anderem Themen wie Schlaf, Schlafstörungen, der Teufelskreis von Schlafproblemen sowie Stressmanagement behandelt. In der folgenden Studie wurden die Ergebnisse vorgestellt:
Studie über die Effektivität von Schlaftraining
An einer Pilotstudie nahmen insgesamt 27 Studierende teil, die von schlechter Schlafqualität berichteten. Über 50% von ihnen erfüllten die Kriterien für eine Schlafstörung. Die Studierenden berichteten nach dem Schlaftraining von einer besseren Schlafqualität, kürzerer Einschlafdauer, weniger Müdigkeit tagsüber und seltenerem nächtlichem Erwachen. Diese subjektiven Erfahrungen wurden auch durch objektive physiologische Messungen bestätigt, die eine signifikante Verbesserung der Einschlafdauer, der Wachzeiten und der Schlafeffizienz zeigten.²
Unterschied des Schlaftrainings und -coachings bei Kindern und Erwachsenen
Es ist jedoch zu beachten, dass sich das Schlaftraining -coaching bei Erwachsenen und Kindern stark unterscheidet. Bei Kindern dient es dazu, dem Kind beizubringen, ohne Hilfe der Eltern ein- und durchzuschlafen. Zudem zielt das Schlaftraining darauf ab, dass das Kind selbständig schlafen lernen soll. Dabei gibt es mehrere Methoden, welche jedoch umstritten sind. So wird z.B. in der „Cry it out-Methode“ das Baby weinen gelassen, bis es einschläft, was jedoch die Bindung zwischen den Eltern und das Kind stören kann. Im Gegensatz dazu findet im Schlafcoaching eine Beratung der Eltern satt. Der Schlafcoach vermittelt den Eltern, wie das Kind beruhigt werden kann und wie es lernen kann, selbstständig einzuschlafen. Die Eltern begleiten das Kind auf der Reise und lassen es nicht allein, bis es so weit ist. Auf diese Weise wird das Schlafengehen für das Kind keine traumatische Erfahrung.
Wie wird man zertifizierter Schlaftrainer oder Schlafcoach?
Um ein zertifizierter Schlaftrainer oder Schlafcoach zu werden, muss man eine Ausbildung absolvieren, in der man sich Wissen über Schlaf, Schlafstörungen, Schlafverhalten und Schlafhygiene aneignet. Auch die Prävention von Schlafproblemen spielt hier eine wichtige Rolle. Dazu gibt es zahlreiche Organisationen, die Kurse und Zertifizierungen für Schlaftrainer und Schlafcoaches anbieten. Um nach Abschluss ein Zertifikat zu erhalten, müssen die Teilnehmer eine Prüfung erfolgreich absolvieren. In der Regel besteht der Weg zum Schlafcoach oder -trainer aus folgenden Schritten:
- Finde eine geeignete Organisation, die Zertifizierungen anbietet.
- Erfülle die Anforderungen der Organisation, wie z.B. das Absolvieren von Prüfungen und praktische Erfahrungen.
- Nehme an der Schulung teil, welche beispielsweise Schlafverhalten, Schlafhygiene und Schlafstörungen beinhaltet.
- Bei manchen Organisationen ist es nötig, praktische Erfahrungen nachzuweisen, bevor Du ein Zertifikat erhältst.
- Wenn Du alles erfolgreich abgeschlossen hast, erhältst Du die Zertifizierung als Schlaftrainer oder Schlafcoach.
Wie finde ich den passenden Schlaftrainer bzw. Schlafcoach?
Wenn Du unter Schlafproblemen leidest und auf der Suche nach dem passenden Schlaftrainer oder Schlafcoach bist, gibt es einige Dinge, die Du beachten solltest.
Es gibt verschiedene Schlaftrainer und -coaches mit unterschiedlichen Spezialisierungen. Stelle sicher, dass Du einen Experten findest, der in dem Bereich Erfahrung hat, in dem Du Hilfe benötigst. Dazu kannst Du online nach Schlaftrainern und -coaches suchen und es auf der Website nachlesen. Zudem solltest Du sicherstellen, dass der Schlaftrainer oder -coach Zertifizierungen von anerkannten Organisationen besitzt. Des Weiteren bietet es sich an, nach Empfehlungen von Freunden, Kollegen oder Familienmitgliedern zu fragen, die unter ähnlichen Schlafproblemen litten. Auch das Durchlesen von Bewertungen von potenziell infrage kommenden Schlaftrainern und -coaches ist sinnvoll.
Nimm Dir die Zeit, die Du benötigst, um den passenden Schlaftrainer oder -coach zu finden. Zudem solltest Du Deine persönlichen Präferenzen berücksichtigen, wie z.B. die Arbeitsweise des Schlaftrainers oder -coaches, ob er persönlich oder virtuell arbeitet.
Medizinischer Faktencheck: Wieviele Menschen haben Schlafprobleme und was bringt ein Schlaftraining und -coaching?
- Laut der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) haben 25% der deutschen Bevölkerung Schlafstörungen.
- 11% würden ihren Schlaf als „häufig nicht erholsam“ bezeichnen.
- Das Schlaftraining und Schlafcoaching erwies sich in Studien als ein hilfreiches Mittel, um die Schlafqualität und Wohlbefinden zu bessern. ¹ ²
Das rät der Medizinexperte zu Schlaftraining und -coaching
Wenn Du unter Schlafproblemen leidest und Deine Schlafqualität bessern möchtest, kann ein Schlaftraining bzw. Schlafcoaching sinnvoll sein. Auch wenn Du präventive Maßnahme gegen Schlafstörungen ergreifen willst, kann solch ein Training bzw. Coaching von Vorteil sein. Allerdings solltest Du einen Arzt aufsuchen, wenn Du mindestens dreimal die Woche innerhalb eines Monats Beschwerden hast und/oder zusätzliche Symptome auftreten, die Dein Wohlbefinden beeinträchtigen. Dann kann nämlich eine Schlafstörung vorliegen, die einer angemessenen Diagnose und Therapie bedarf.