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Schlaftypen

Wenn es um Schlaftypen geht, hast Du bestimmt schon mal von den Begriffen Eulen und Lerchen gehört. Die Eulen sind dafür bekannt, dass sie erst spät am Abend müde werden und dafür auch am Morgen später aufstehen und bei den Lerchen ist genau das Gegenteil der Fall. Nun ist es so, dass es nicht nur diese beiden Schlaftypen gibt, sondern noch viele weitere, denn die meisten Menschen sind eher eine Zwischenform der beiden Schlaftypen.

Welche Schlaftypen es gibt und welcher Du bist, kannst Du in diesem Artikel herausfinden.

Schlaftypen: Alles im Überblick?

  • Die innere Uhr bestimmt, zu welchem Schlaftyp man gehört.
  • Diese innere Uhr ist genetisch bedingt, weswegen man keine komplette Änderung des Schlaftyps vornehmen sollte.
  • Am bekanntesten ist die Einteilung zwischen den Eulen und die Lerchen.
  • Die Eulen werden später müde und haben erst am Abend ihre produktivste Phase. Bei den Lerchen ist es genau umgekehrt.
  • Die meisten Menschen sind aber eine Zwischenform aus Eulen und Lerchen.

Was bedeutet eigentlich Schlaftyp?

Doch bevor wir uns den verschiedenen Schlaftypen widmen, klären wir erstmal, was man überhaupt unter dem Begriff ,,Schlaftyp“ versteht. Dabei handelt es sich um eine Kategorisierung der Menschen bezüglich des Schlafverhaltens, indem man sich anschaut, wann die Personen müde werden, aufwachen und wann sie sich nach dem Aufwachen wieder fit fühlen.

Welche Schlaftypen gibt es?

Grundsätzlich sind zwei verschiedene Schlaftypen bekannt, und zwar die Eulen und die Lerchen. Diese Kategorisierung wurde von dem deutschen Psychiater Emil Kraepelin vorgenommen und hängt unter anderem von der inneren Uhr ab, die bei den verschiedenen Schlaftypen unterschiedlich schnell läuft. Ob sie nun länger als 24 Stunden läuft oder sogar kürzer, hängt von den Genen ab, genauer gesagt von dem Period-3-Gen. Durch einen bestimmten Kern in unserem Gehirn (Nucleus suprachiasmaticus) wird die innere Uhr gesteuert, welche wiederum die Hormonproduktion, Stoffwechselwege, die Körpertemperatur und den Blutdruck reguliert. Der wichtigste Taktgeber ist dabei das Tageslicht, damit die innere Uhr an die äußere Zeit der Umwelt angepasst wird.

Zusätzlich zu den Eulen und Lerchen beschreiben manche Forscher zwei weitere Chronotypen, und zwar der Nachmittagstyp und der Napper. Im Folgenden werden erstmal die genannten Schlaftypen erläutert.

  • Lerche

Die innere Uhr der Lerchen läuft schneller als die externe Zeit der Umwelt, weswegen sie früher aufwachen und schon vor Mittag ihre produktivste Phase haben. Aus diesem Grund werden sie auch früher müde und gehen früher schlafen.

Schlaftypen: Eule und Lerche

  • Eule

Bei den Eulen ist es so, dass die innere Uhr langsamer als die äußere Zeit der Umwelt läuft. Deswegen wachen sie erst später auf und gehen auch später schlafen. Somit haben sie ihre produktivste Phase auch erst gegen Abend.

Die Schlafdauer ist unabhängig von dem Schlaftyp, das heißt, dass der Schlaftyp (Eule oder Lerche) nicht bestimmt, ob Du mehr oder weniger als acht Stunden Schlaf benötigst.
  • Napper

Der Napper fühlt sich morgens schon wach, wird aber gegen 11 Uhr wieder müde. Diese Müdigkeit bzw. das Leistungstief hält bis ca. 15 Uhr an, woraufhin wieder ein Leistungshoch folgt. Diese wache Phase hält dann bis ca. 22 Uhr an, woraufhin wieder die Müdigkeit folgt.

  • Nachmittagstyp

Der Nachmittagstyp ist dadurch gekennzeichnet, dass er am gegen Mittag seine produktivste Phase hat. Dieser Typ ist bis 11 Uhr müde, aber gelangt dann über den Mittag in ein Leistungshoch, was bis ca. 17 Uhr andauert.

Welche Schlaftypen gibt es noch?

Da viele Menschen eine Zwischenform aus Eulen und Lerchen sind, gibt es noch weitere Schlaftypen, die definiert wurden. Der klinische Psychologe Dr. Michael J. Breus unterschied nach der inneren Uhr und Rhythmus zwischen vier Schlaftypen, die hier aufgelistet sind.

  • Wolf

Der Wolf entspricht der Eule, die von Kraepelin beschrieben wurde, da diese Menschen erst zu späten Uhrzeiten müde werden (meistens nach Mitternacht) und ihr Leistungshoch auch erst gegen Abend erreichen. Da sie später schlafen gehen, wachen sie eher selten vor 11 Uhr auf und brauchen dann auch ihre Zeit, um richtig wach zu werden.

Schlaftypen

  • Delfin

Auch die Delfine fühlen sich nach dem Aufstehen nicht ausgeruht, was sich aber bis zu 19 Uhr ziehen kann. Der Grund liegt darin, dass dieser Schlaftyp nachts häufiger wach wird. So erreichen sie auch erst abends ihr Leistungshoch.

  • Löwe

Löwen wachen schon früh auf und haben morgens ihre produktivste Phase. So werden sie auch schon gegen Nachmittag müde und gehen früher schlafen. In der Regel schlafen sie dann auch schnell und ohne Probleme ein. Dieser Schlaftyp entspricht dabei der oben beschriebenen Lerche.

  • Bär

Der Bär benötigt mehr Schlaf als die anderen Schlaftypen, weswegen sie auch schon gegen Nachmittag müde werden. Da der Schlaf tief ist, fällt es ihnen schwer aufzuwachen, wenn der Wecker klingelt. So kommt es nicht selten dazu, dass sie erstmal auf den Schlummer-Knopf drücken. Zudem erinnert dieser Schlaftyp an den Nachmittagstyp, da sie auch bis 11 Uhr müde sind und ihre produktivste Phase gegen Mittag haben.

Wie kann ich meinen Schlaftyp verändern?

Welcher Schlaftyp Du bist, ist genetisch bedingt, weswegen es schwer ist, diesen zu ändern. In einem bestimmten Maße kannst Du Deinen Chronotyp anpassen, aber eine komplette Abänderung ist nicht möglich. Ein wichtiges Hilfsmittel ist hierbei das Tageslicht, wodurch Du Deine innere Uhr an die externe Zeit der Umwelt anpassen kannst. So kann ein Spaziergang nach dem Aufstehen sinnvoll sein, um unter Tageslicht zu kommen.

Arbeite mit Deiner inneren Uhr, anstatt gegen sie. Dazu kannst Du z.B. Deinen Tagesablauf an Deine innere Uhr anpassen.

Selbsttest: Welcher Schlaftyp bist Du?

Damit Du Deinen Tag nach Deiner inneren Uhr planen kannst, brauchst Du nur herauszufinden, welcher Schlaftyp Du bist. Aus diesem Grund ist hier ein passender Selbsttest verlinkt.

Medizinischer Faktencheck: Zahlen und Statistiken zu den beliebtesten Schlaftypen

Der Bär ist der häufigste Schlaftyp in Deutschland. Etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung gehört zu diesem Schlaftyp.

40% der Menschen gehören entweder ganz zu den Lerchen oder zu den Eulen. Die anderen 60% sind einer Zwischenform zuzuordnen. Diese Zwischenform wird auch als ,,Normaltyp“ bezeichnet.

Auch das Alter bestimmt, zu welchem Schlaftyp man gehört. Kinder sind meist Lerchen, was sich mit zunehmendem Alter verändert. So gehören Jugendliche dann oft zu den Eulen und ältere Menschen wieder zu den Lerchen.

Diesen Schlaftyp empfiehlt der Medizinexperte

Es gibt keinen bestimmten Schlaftyp, der empfohlen werden kann, da dies genetisch bedingt ist. Stattdessen ist es sinnvoll, den eigenen Schlaftyp herauszufinden, auf die innere Uhr zu hören und sich ihr anzupassen. Da Tageslicht der wichtigste Taktgeber der inneren Uhr ist, ist es hilfreich, sich zum Wachwerden Tageslicht auszusetzen. So kann dann die innere Uhr allmählich an die Zeit der Umwelt angepasst werden.

Quellen

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