Schläft Dein Baby plötzlich schlechter, obwohl es davor durchgeschlafen hat? Dann kann es sich um eine Schlafregression handeln. Für Eltern kann dies eine belastende Zeit sein, da sie versuchen, ihrem Kind wieder eine gute Nachtruhe zu ermöglichen. In diesem Artikel erfährst Du mehr über das Thema Schlafregression, was die Ursachen sein können und wie man damit umgehen kann.
Schlafregression im Überblick
- Die Schlafregression beschreibt eine vorübergehen Phase, in der das Baby einen gestörten Schlaf hat.
- Am häufigsten tritt sie bei Babys und Kleinkindern auf.
- Sie wird durch Veränderungen und Entwicklungssprüngen im Leben verursacht.
- Eine geregelte Schlafroutine, Einschalfrituale und Zuneigung der Eltern helfen, die Schlafregression zu überwinden.
- In besonders starken Fällen kann ein Besuch beim Kinderarzt sinnvoll sein.
Was ist Schlafregression?
Doch was genau versteht man unter dem Begriff Schlafregression? Regression bzw. regressiv bedeutet, dass sich etwas „umkehrt“ oder „zurückgeht“. So steht Schlafregression für ein Phase, in der Regel zwischen zwei und sechs Wochen, in der sich das Schlafverhalten des Babys verschlechtert. Jedoch ist der Begriff „Regression“ nicht ganz zutreffend, da sie für die Entwicklung wichtig ist. Zudem betrifft es sowohl Babys, die davor schon schlecht geschlafen haben, als auch solche, die davor gute Schläfer waren.
Die Schlafregression tritt vor allem im 4., 8., 12. und 18. Lebensmonat des Babys auf, da es dort große Entwicklungsschritte durchlebt. Daher zeichnet es sich durch ein phasenhaftes Auftreten aus. In diesen Zeiten kann es für Eltern besonders herausfordernd sein, ihr Baby wieder zu einem erholsamen Schlaf zu verhelfen.
Welche Ursachen gibt es, dass Dein Baby trotz Müdigkeit nicht in den Schlaf findet?
Um die Ursachen der Schlafregression zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, dass auch das Baby im Schlaf viele Informationen und Erlebnisse verarbeiten muss. Gerade in Phasen, die für die Entwicklung des Babys wichtig sind, fällt es dem Kind besonders schwer, zur Ruhe zu finden. Im Folgenden sind bestimmte Faktoren aufgelistet, die zu einem unruhigen Schlaf des Kindes führen:
- Wachstumsschübe, was zu einer Steigerung des Hungergefühls führt
- Aufregende Entwicklungsschritte wie das Krabbeln, Laufen oder Sprechen lernen
- Zahnschmerzen, z.B. beim Zahnen
- Veränderungen im Tagesablauf, wie z.B. das Einführen der Kindergartenbetreuung
- Stress und Angst, z.B. durch Krankheiten oder Kälte
- Änderung im Schlafumfeld
Woran erkennt Du eine Schlafregression bei deinem Baby?
Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob sich Dein Kind in einer Schlafregression befindet, sind im Folgenden Anzeichen aufgelistet:
- Schwierigkeiten beim Einschlafen
- Häufiges Erwachen in der Nacht
- Kürzere Nickerchen am Tag
- Veränderte Schlafmuster
- Häufiges Weinen
- Ängstlichkeit
- Großer Appetit
- Anhänglichkeit
Wann leidet ein Baby an Schlafregression?
Das Baby leidet vor allem in bestimmten Phasen seiner Entwicklung an der Schlafregression. Diese Phasen treten in den ersten zwei Lebensjahren auf, typischerweise im 4., 8., 12. und 18. Lebensmonat. Während dieser Phasen erlebt das Baby große Veränderungen, die es zu verarbeiten hat, wie beispielsweise das Krabbeln, Laufen und Sprechen lernen. Im Folgenden sind die typischen Monate näher erläutert, in dem die Schlafregression am häufigsten auftritt.
Schlafregression 4 Monate
Mit vier Monaten kommt es zu einigen Veränderungen im Leben des Babys. Zum einen kommt es zu einem Wachstumsschub und zum anderen bildet sich der Schlafzyklus des Babys aus. Es schläft nachts etwas länger durch und macht tagsüber kürzere Nickerchen. Es kann auch sein, dass das Baby nun für die Einführung von Beikost bereit ist. Zudem erlernt es, sich auf den Bauch oder Rücken zu rollen. Diese ganzen Veränderungen können den Schlaf des Babys beeinflussen und zur Schlafregression führen.
Schlafregression 8 Monate
Mit ca. acht Monaten erlernt das Baby viele grobmotorische Eigenschaften, wie z.B. das Ziehen und Robben zur Fortbewegung. Zudem kann es nun Dinge, Tiere und Menschen unterscheiden und in Kategorien einteilen. Zusätzlich ist das Wachstum der ersten Zähnchen schmerzhaft, was auch ein Faktor für eine Schlafregression sein kann.
Schlafregression 12 Monate
Das Zahnen und Erlenen von motorischen Eigenschaften geht mit zwölf Monaten weiter. Es kann mittlerweile Krabbeln und erlernt vielleicht sogar das Laufen. Darüber hinaus können sie nun Dinge in Verbindung setzen, lernen neue Wörter und wollen vieles selbstständig machen. Aufgrund dieser Änderungen im Alltag schläft es nachts unruhiger und wacht häufiger auf.
Schlafregression 15 Monate
Mit 15 Monaten ändert sich nochmal der Schlafrhythmus des Kindes, da sie dann meist nur noch ein Nickerchen am Tag benötigen. Der Übergang kann jedoch herausfordernd sein und zur Schlafregression führen.
Schlafregression 18 Monate
Im Alter von etwa 18 Monaten beginnt das Kind, seine eigene Identität zu erkennen und sieht die Mutter und den Vater als separate Individuen innerhalb der Familie. Es kann sich nun selbst als Person wahrnehmen und sein Spiegelbild mit sich selbst in Verbindung bringen. Somit ist diese Phase vor allem für die kognitive Entwicklung von Bedeutung. Darüber hinaus versteht das Kind immer mehr und möchte die Welt entdecken. Diese Entwicklungen können den Schlaf beeinflussen und zu unruhigen Nächten führen. Zudem können auch die ersten Albträume auftreten.
Schlafregression 24 Monate
Mit zwei Jahren kann es nochmal zu einer Phase kommen, in der das Kind schlechter schläft. Genauer genommen handelt es sich hierbei aber nicht um eine Schlafregression. Sowohl auf kognitiver als auch auf motorische Ebene durchlebt das Kind bedeutende Entwicklungssprünge. Zum einen erlernt es das Klettern, Hüpfen und Treten, zum anderen spielt es gerne Spiele, die mehr Konzentration erfordern. Darüber hinaus möchte es selbstständiger und unabhängiger werden, aber gleichzeitig noch viel Nähe zum Elternteil haben.
Wie lange gehen die Phasen des nächtlichen Schlafraubes?
In der Regel dauert eine Phasen der Schlafregression zwischen zwei und sechs Wochen. Während manche Kinder nur ein paar Tage zur Überwindung der Schlafregression benötigen, brauchen andere etwas länger. Sie sind völlig normal und gehören zur Entwicklung des Kindes.
Was kannst Du dagegen tun?
Die Phasen der Schlafregression sind sowohl für das Kind als auch für die Eltern eine anstrengende Zeit. Es gibt aber einige Schritte, die Du unternehmen kannst, um Deinem Kind zu helfen, eine Schlafregression zu überwinden. Diese sind hier aufgelistet:
- Etabliere eine geregelte Schlafroutine: Es kann dem Kind helfen, zu den gleichen Zeiten schlafen zu gehen und geregelte Routinen durchzuführen, damit es auf den Schlaf vorbereitet wird.
- Etabliere Entspannungsrituale: Dem Kind kann auch ein abendliches Entspannungsritual helfen, um auf den Schlaf vorbereitet zu werden, wie z.B. das Vorlesen aus einem Buch.
- Schaffe eine sichere Schlafumgebung: Achte darauf, dass die Schlafumgebung dunkel, ruhig und die richtige Temperatur hat, um das Ein- und Durchschlafen zu unterstützen.
- Vermeide Überstimulation: Vor dem Schlafengehen sollte das Kind nicht mehr mit elektrischen Geräten, wie z.B. Smartphones und Tablets spielen, da sie das Einschlafen erschweren.
- Schaffung von Nähe: Da Kinder während der Schlafregression besonders anhänglich sind, ist es sinnvoll, ihnen diese Nähe zu geben. Dafür kannst Du sie kuscheln, streicheln und beruhigen. Sei für Dein Kind da und gehe auf seine Bedürfnisse ein.
Medizinischer Faktencheck: Fakten zum Thema Schlafregression
- Die Schlafregression ist völlig normal und tritt bei jedem Kind auf.
- Sie tritt nur phasenweise auf, wenn das Kind bestimmte Entwicklungssprünge durchlebt.
- In der Regel dauert eine Phase zwischen zwei und sechs Wochen.
Das rät der Medizinexperte bei Schlafregression
Oftmals pendelt sich eine Schlafregression von allein wieder ein, dennoch sollten Eltern nicht davor zurückscheuen eine ärztliche Meinung und Hilfe einzuholen. Insbesondere, wenn das Kind sehr unter den Symptomen leidet, sei es durch anhaltende Albträume oder nicht funktionierendes Schlafrythmus-Training. In sehr fatalen Fällen zeigt sich die Schlafregression nicht nur an der Übermüdigkeit und dem Schlafmangel ihres Babys, sondern auch durch Fieber, geschwollene Drüsen, Nasenbluten oder Ohrenschmerzen. Spätestens dann muss eine kinderärztliche Behandlung in Anspruch genommen werden. Eltern sollten immer im Hinterkopf behalten, dass es nur eine Phase ist, die sich mit viel Hoffnung, Disziplin und Durchhaltevermögen erfolgreich bewältigen lässt. Es empfiehlt sich geduldig zu sein und mit einer gleichbleibenden Schlafroutine zu arbeiten, um dem Baby viel Komfort zu geben.